Impulse aus der Freiräume-Community zum Wert von Arbeit

Wann erleben Menschen ihre Arbeit als wertvoll? Woran bemisst sich in unserer Gesellschaft der Wert von Arbeit? Und wo endet Arbeit und beginnt Freizeit? Fragen zum Wert von Arbeit, dem Thema der Freiräume (Un)Conference 2023. Zur Vorbereitung haben Mitglieder der Freiräume Community sich zu Fragen wie diesen Gedanken gemacht und kurze Texte geschrieben. Als Einstimmung und Gedankenanregung für dich.

ChangeX

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie, die mit unserem Partner ChangeX, der Online-Plattform für Zukunftsideen, neue Wirtschaft und Innovation entstanden ist. Alle bisher erschienenen Beiträge der Serie kannst du im Sammelartikel Arbeit, Wert und Sinn – Impulse aus der Freiräume-Community zum Wert von Arbeit nachlesen.

Claudia Oster über Arbeit mit Sinn

Wann fühlt sich Arbeit als wertvoll an? Und wie bleibt ihr Sinn im Alltag spürbar?

Diesen Fragen widmet sich Claudia Oster. Männer sind in ihrem Beitrag immer mit gemeint.

In den letzten Jahren hat mich die Frage nach der sinnstiftenden Arbeit immer wieder beschäftigt. Seit mehr als eineinhalb Jahren bin ich nun in der IT der Caritas Wien tätig. Meinen Kolleginnen und mir ist bewusst, dass wir in dieser Organisation arbeiten, weil wir finden, dass unsere Arbeit einen sozialen Mehrwert bringt und es einen Sinn dahinter gibt. Das wird auch immer wieder thematisiert. Auch in vielen Einstellungsgesprächen, die ich im vergangenen Jahr führen durfte, war dies immer einer der Hauptbeweggründe für die Bewerbung bei der Caritas.

Und doch stellt sich in verschiedenen Situationen die Frage, wie weit dieser Sinn in der täglichen Arbeit spürbar wird. In der IT-Abteilung sind wir meist …

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Wann fühlt sich Arbeit als wertvoll an? Und wie bleibt ihr Sinn im Alltag spürbar?

Diesen Fragen widmet sich Claudia Oster. Männer sind in ihrem Beitrag immer mit gemeint.

In den letzten Jahren hat mich die Frage nach der sinnstiftenden Arbeit immer wieder beschäftigt. Seit mehr als eineinhalb Jahren bin ich nun in der IT der Caritas Wien tätig. Meinen Kolleginnen und mir ist bewusst, dass wir in dieser Organisation arbeiten, weil wir finden, dass unsere Arbeit einen sozialen Mehrwert bringt und es einen Sinn dahinter gibt. Das wird auch immer wieder thematisiert. Auch in vielen Einstellungsgesprächen, die ich im vergangenen Jahr führen durfte, war dies immer einer der Hauptbeweggründe für die Bewerbung bei der Caritas.

Und doch stellt sich in verschiedenen Situationen die Frage, wie weit dieser Sinn in der täglichen Arbeit spürbar wird. In der IT-Abteilung sind wir meist nicht direkt im Kontakt mit Klientinnen und müssen viele Anforderungen unterschiedlichster Stakeholder berücksichtigen. Da kann es auch passieren, dass es für eine Kollegin in der Betreuung oder Beratung schwieriger wird, ein System zu nutzen, um Sicherheitsanforderungen zu erfüllen oder Prozessstandards einzuhalten. Man kann nachvollziehen, dass dies die Kollegin zeitlich belastet – potenziell in einer ohnehin schon herausfordernden Situation. Hier die Balance zwischen den verschiedensten Anforderungen zu finden, ist häufig nervenaufreibend und der Sinn tritt in den Hintergrund.

Auch Kolleginnen, die direkt in die Betreuung unserer Klientinnen involviert sind, kämpfen wie viele andere im Sozial- und Gesundheitsbereich mit wachsenden Belastungen am Arbeitsplatz. Die Herausforderungen durch Teuerung, Krieg und Corona, das immer wieder fehlende Personal und das Gefühl der steigenden Bürokratisierung führen dazu, dass man sich getrieben fühlt von den einengenden Rahmenbedingungen. Die persönliche und individuelle Betreuung der Klientinnen, in der viele Kolleginnen ihren persönlichen Sinn in ihrer Arbeit erfahren, und dadurch auch ihre Arbeit als wertvoll empfinden, wird potenziell überlagert.

Wie kann man diesen Sinn und die eigene wertvolle Arbeit nun auch im Alltag spürbar halten?

Ich habe keine abschließende Antwort darauf – meine besten Erfahrungen bisher habe ich damit gesammelt, im Team dieses Thema aktiv zu besprechen: „Warum machen wir was wir tun? Warum gibt es uns?“

Dies führt zu einem Aufatmen und einer Stärkung des Gemeinschaftsgefühls im Team. Gemeinsam wird der Fokus neu auf die Wirkung der Arbeit ausgerichtet. Und man kann daran ansetzen und betrachten, was uns daran hindert, diesen Sinn zu erfahren, und was uns in unserer täglichen Arbeit dabei hilft, diesen nicht aus den Augen zu verlieren.

Aus meiner Perspektive kann diese Betrachtungsweise auch außerhalb des Sozial- und Gesundheitsbereichs seine Wirkung entfalten.

Sonja Strohmer

Claudia Oster stellt sich vor als „Weiterentwicklungs-Wegbegleiterin“. Sie kommt aus dem Bereich des User Experience Design und der agilen Softwareentwicklung und ist Agile Coach in der IT und Teamwork&Du-Coach der Caritas der Erzdiözese Wien. Sie schreibt: „Jedenfalls freue ich mich jetzt schon auf die Freiräume 2023, um hier neue Blickwinkel auf das Thema Wert der Arbeit zu gewinnen.“ 

Dieser Beitrag ist Teil einer Serie, die mit unserem Partner ChangeX, der Online-Plattform für Zukunftsideen, neue Wirtschaft und Innovation entstanden ist. Alle bisher erschienenen Beiträge der Serie kannst du im Sammelartikel Arbeit, Wert und Sinn – Impulse aus der Freiräume-Community zum Wert von Arbeit nachlesen.