Freiräume (Un)Conference 2019Unternehmens- und Bildungspioniere
Unternehmenspioniere
Als Pioniere bezeichnen wir Unternehmen und Menschen, die bereits Erfahrungen mit neuen Organistions- und Arbeitsformen gesammelt haben, und die mit uns über Ihre Erfolge und Probleme sprechen werden.
dm drogerie markt
Siemens Gas-turbinenwerk Berlin
ÖAMTC
Europace
GEA Waldviertler
Sparda Bank München
Haufe-umantis
T-Systems Schweiz
Bundesagentur für Arbeit
sozKom
Gutmann Aluminium Draht
LOGICDATA
Weltweitwandern
metafinanz
S.I.E SOLUTIONS
XITASO
Kreisjugendring München-Land
oose
dwarfs and Giants
APUS Software
x.test
M.O.O.CON
Axtesys
ITdesign
Libuni
dm drogerie markt - Anna Hausegger, Helmut Maier, Petra Mathi-Kogelnik, Birgit Nepozitek, Michaela Schinnerl-Schlaffer, Martin Steiner, Hannelore Weihrauch, Christina Zimmermann
Über dm drogerie markt
dm drogerie markt eröffnete 1976 die erste Filiale in Österreich und leistete in vielerlei Hinsicht Pionierarbeit. „Hier bin ich Mensch“ ist bei dm mehr als ein Werbeclaim, sondern die Unternehmensphilosophie stellt den Menschen in den Mittelpunkt – den Menschen als Kunden, als Mitarbeiter oder als Geschäftspartner.
Die Veränderung der Gesellschaft betrifft auch die Zukunft der Arbeit. Die Vision von dm ist es, seine Mitarbeiter in ihren Lebensphasen gut begleiten zu können, dass sie eigeninitiativ handeln, Entscheidungen treffen und Freiheit mit Verantwortung leben. Insgesamt ist es das Ziel, im Unternehmen und in der Gestaltung des Miteinanders ein Klima zu schaffen, in dem Arbeit nicht als bloße Notwendigkeit gesehen wird, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. dm will „Arbeitsplätze“ schaffen, nicht bloße „Einkommensplätze“.
Pionierstation 1 am Montag
Dialogische Führung bei dm
Vier Sozialprozesse an Stelle von traditioneller Struktur, Regeln und Vorschriften:
- Individuelle Begegnung: Mit den Augen des anderen sehen, die Initiativen des anderen verstehen, kritische Fragen an mich selbst
- Transparenz: In das Gesamtgeschehen einleben, im Gesamtgeschehen mitwirken, Verpflichtung zur Wahrheit
- Beratung (erkennen): Lernende Organisation, individuelle Fähigkeiten, Wandlung
- Entschluss (handeln): Sich in der Verantwortung mit dem Ganzen identifizieren, Wille, Zukunft gestalten
In der Führung die Menschen zur Selbstverantwortung fordern und fördern; mutig machen, Entscheidungen selbstverantwortlich zu treffen
Pionierstation 2 am Montag
Neue Organisations- und Arbeitsformen für eine wirksame und familienfreundliche Zusammenarbeit bei dm drogeriemarkt
Das Kernthema ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In den Freiräumen wollen wir aus einer anderen Perspektive einen Blick auf dieses Thema werfen und uns mit folgenden Fragen auseinandersetzen:
- Welche Unterstützung muss MitarbeiterInnen zuteil werden, damit echte Vereinbarkeit und Chancengleichheit besteht?
- Welche Auswirkungen ergeben sich, wenn der Blick dazu auf das gesamte System gelegt wird?
- Wie kann eine wirksame Zusammenarbeit im Unternehmen geschaffen werden, um eine fließende Bewegung für die Organisation und die Menschen zu erzielen?
Pionierstation 3 am Montag
Vielfalt und Gesundheit bei dm
Vielfalt und Gesundheit inkludiert bei dm drogerie markt Themen wie Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund, Arbeitszeit- und Auszeitmodelle (Sabbatical, …), Familie und Beruf (Karenzmodelle, Pflegemodelle, …), Gesundheitsförderung (Gesundheitsbotschafter, Gesundheitstage, gesund und sicher im unternehmerischen Alltag, …), {miteinander} Projekte.
Wie leben diese Themen bei dm drogerie markt und wie leben diese Themen im jeweiligen Unternehmen?
Ich freue mich über einen anregenden und inspirierenden Austausch zu diesem Thema um neue kreative Zugänge zu erhalten.
Pionierstation 1 am Dienstag
Ganzheitliche Lehrlingsausbildung bei dm
Lehrlingsausbildung bei dm unter dem Motto: Freiheit, Freiraum, Selbstorganisation, Selbstverantwortung und Eigeninitiative in der Ausbildung
- Zugänge und Initiativen in der Lehrlingsausbildung und wie es gelingt, die Potentiale unserer jungen Menschen zu unterstützen.
- Welche neuen Rahmenbedingungen braucht es, um die Lehrlingsausbildung in der Gesellschaft neu zu positionieren?
- Was müssen wir heute schon TUN, um weiterhin bei diesem Thema zukunftsfähig zu bleiben und auch attraktiv für künftige Fachkräfte und Führende zu sein?
- Wie gelingt es uns die Selbstorganisation, Selbstverantwortung und Eigeninitiative der Lehrlinge zu unterstützen?
Pionierstation 2 am Dienstag
Vielfalt und Gesundheit bei dm
Siehe Pionierstation 3 am Montag.
Pionierstation 3 am Dienstag
Reifer werden heißt, schärfer trennen und inniger verbinden
Der Kunde/die Kundin nimmt dm-drogeriemarkt als Marke = Ganzheit vor Ort in der Filiale wahr. Verschiedene Menschen mit verschiedenen Berufen wollen die Kunden begeistern: Lehrling, Drogistin, Friseurin, Kosmetikerin, Gesunde Pause-Mitarbeiterin.
- Wie die Identität der einzelnen Berufe stärken und gleichzeitig „eins“ verkörpern?
- Unterschiedlichkeit nicht als Spannungsfeld, sondern als vielfältiges Angebot, das der Kunde als Ganzheit erlebt?
- Wie gelingt das, wie kann das noch besser gelingen?
Haufe-umantis - Helmut Fink-Neuböck
Über Haufe-umantis
Die Haufe-umantis AG ist einer der weltweit führenden Anbieter im Bereich Talent Management. Mit Software und Expertise unterstützen wir unsere Kunden dabei, ihren Mitarbeitern ein Umfeld zu bereiten, in dem sie den besten Beitrag für das Unternehmen leisten können, dürfen und wollen. Wesentliche Prozesse sind: Gewinnen der richtigen Mitarbeiter, Leisten der richtigen Arbeit und Entwickeln der richtigen Kompetenzen.
Was macht Helmut zu einem Pionier?
Helmut Fink-Neuböck bewarb sich bewusst bei den Mitarbeitenden des Schweizer Softwarepioniers in Sachen Talentmanagement, um ein demokratisches Mandat für eine neue Vorstandsrolle, die eigentlich unerfüllbar ist: die Verantwortung für die Geschäftsstrategie und die Personalstrategie gleichzeitig, weil die zentrale Herausforderung in einem sich rasant verändernden Business ist, die unternehmerische Rolle von Mitarbeitenden zu stärken, zu fördern und zu fordern – „good for the business AND good for the people“.
Nach internationaler Karriere beim Global Player SAP und „lehrreichen“ Versuchen mit StartUps die ihm einen Bart und erste graue Haare in selbigem bescherten lebt er jetzt seine Vision von mitarbeiterzentrierten Unternehmen mit Drang zum wirtschaftlichen Erfolg bei der Haufe aus – als Pendler zwischen Graz, St. Gallen, Barcelona und #MyOfficeIsWhereWifiWorks.
Warum sollte ein Teilnehmer zur Pionierstation von Haufe-umantis kommen?
Ich lade euch ein, Organisation und die Rolle von Menschen in Unternehmen an meiner Pionierstation neu zu denken.
Vor einiger Zeit fühlten wir uns ein wenig als „Helden, am Ende organisatorischer Evolution angekommen“, als wir begannen, demokratische Entscheidungen inklusive der Wahl und Abwahl des „C-Level“ Vorstandes zu leben. Wie spannend bereichernd diese Erfahrung für eine gewählte Führungskraft ist werde ich kaum nicht erzählen können.
Jetzt sind wir mitten in einer agilen neuen Arbeitswelt und suchen nach dem nächsten Reifeschritt hin zu einer echten Netzwerkorganisation, in der Menschen noch mehr Verantwortung übernehmen sollen, dürfen, aber auch müssen und Führungskräfte stärker in die Rolle als „servant leaders“ kommen die „am System“ statt innerhalb des Systems arbeiten. Im Vergleich dazu ist „an die Spitze der Organisationspyramide“ gewählt zu werden noch die leichtere Übung gewesen.
Welche Fragen bringt Helmut selbst zur Pionierstation mit?
Ich möchte bi-direktional diskutieren, wie „gelernte“ Führungskräfte den SEITENWECHSEL IM KOPF schaffen können um die Transformation zu einer Netzwerkorganisation voranzutreiben. Oder einfach nur zuzulassen und zu ermutigen?
Wie gelingt es „am System“ statt „im System“ zu wirken und welche Hilfestellungen haben sich bewährt für Mitarbeitende die Führen und Selbstorganisation lernen?
oose - Kim Duggen
Was macht oose zu einem Pionierunternehmen?
Die oose Innovative Informatik eG bietet ihren Kunden exzellente Seminare, Workshops, Beratung und Projektunterstützung für Software und Systems Engineering, neue Arbeitswelten und Innovation. Wir begleiten Unternehmen, führen neue Methoden ein und vermitteln Wissen. Wir begeistern Menschen und ermutigen zu neuen Wegen.
„Jeder macht was er will“: Soziokratisches Kreismodell statt Abteilungshierarchie. Autarke Teams mit Entscheidungskompetenz statt Entscheidungen von Oben. Gewählte Vorstände und Aufsichtsräte – und Führungsarbeit ist Aufgabe eines jeden Kollegen. Wir trennen Denken nicht von Handeln!
Was macht Dich zu einer Pionierin?
Nach einigen Jahren Berufserfahrung in Prozess- und Organisationsabteilungen verschiedener Unternehmen, bin ich seit 2011 als Trainerin und Coach im Bereich Unternehmensarchitekturen, Geschäftsprozessmanagement, Anforderungsanalyse, Organisationsentwicklung, Softskills und neue Arbeitswelten bei oose tätig.
Als wir 2013 beschlossen, dass Unternehmen zu demokratisieren, war ich Teil der Arbeitsgruppe zur Reorganisation von oose. Wir entschieden uns, oose vom Gründer zu kaufen, eine Genossenschaft zu gründen und eine interne Organisation zu gestalten, die eine größtmögliche Partizipation der Mitarbeitenden erlaubt. Seit 2014 bin ich gewählter Vorstand und lerne täglich, wie neue Arbeitsweisen uns emanzipierter, menschenwürdiger und erfolgreicher Arbeiten lassen, aber auch welche neuen Konflikte und Herausforderungen sich daraus ergeben und angegangen werden wollen.
Warum sollte eine Teilnehmerin zu Pionierstation von oose kommen?
Im Stile eines Lean Coffee können die Teilnehmer an der oose-Pionierstation selbst bestimmen, welche der mitgebrachten Themen Priorität bekommen sollen und nehmen ganz individuell Werkzeuge für die eigene Selbstorganisation mit. Fragen, mitmachen und auf die eigene Praxis adaptieren erwünscht!
Welche Fragen bringst Du selbst zur Pionierstation mit?
- In diesem Jahr interessiert mich vor allem die Themen „Schwarmdummheit“, die eigenen Grenzen erkennen, wo und warum funktioniert Selbstorganisation nicht?
APUS Software - Gerhard Hammer, Rene Pachernegg
Was macht APUS zu einem Pionierunternehmen?
Bei APUS Software – einem seit vielen Jahren bestehenden Software-Unternehmen – waren flache Hierarchien und kollegiale Umgangsformen seit je her ’normal‘. Als dann im Laufe der Geschichte immer mehr junge KollegInnen dazukamen, war das plötzlich nicht mehr so eindeutig und klar.
Auch die Frage nach Vision und Mission des Unternehmens war in einer Phase, in der der reine Überlebenskampf überwunden war, immer wichtiger: wozu, für wen, wem nützt’s? Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung: ja freilich, aber wie, vor allem in einem technischen Unternehmen, in dem vorwiegend logisch denkende Software-EntwicklerInnen tätig sind?
Was macht Euch zu Pioinieren?
Als Musiker erlebe ich immer wieder, welche Kraft in Emotionen stecken kann. Und wie unglaublich es ist zu erleben, was sich aus Vertrauen, aus aktivem, gespannten Zuhören und Antworten, aus Aussenden und Reagieren entwickeln kann.
Das Suchen nach einer Entsprechung innerhalb von APUS war und ist geprägt von Rückschlägen, Ernüchterung und Glücksmomenten: Denn siehe da, es gibt sie sehr wohl, diese Erlebnisse, die eine Bestätigung dafür sind, den Pfad des Alteingesessenen verlassen zu haben und Veränderungen aktiv zu gestalten.
Wenn nämlich das gegenseitige Vertrauen darauf da ist, dass ‚wir alle‘ vorwärts kommen wollen im Sinne unserer Kultur und unserer Werte, kann eigentlich nichts mehr schief gehen – denn wenn etwas schief geht, wird dies Teil der Veränderung.
Ich möchte vielen Menschen darüber berichten, was bei APUS passiert ist, wo wir stehen, was wir gerade machen und weswegen wir meinen, dass das, was wir machen, ein Teil eines Weges auf einer Aufwärtsspirale ist, auf den wir viele mitnehmen möchten.
Meine Auseinandersetzung mit agilen Methoden der Softwareentwicklung und später mit der Kreiskultur, noch vielmehr meine Beschäftigung mit deren zugrundeliegenden Werten, haben bei mir vor vielen Jahren eine große Veränderung losgetreten.
Davor meine Begeisterung für Computer, mein Studium der Telematik an der TU-Graz, meine Arbeit als Softwareentwickler und Projektleiter, meine Freude an der Technik, Werkstolz aus Bits und Bytes, der Ehrgeiz erfolgreiche Projekte zu abzuwickeln.
Danach das Bewusstsein, dass im Mittelpunkt der Mensch steht, dass Beziehungen wichtiger sind als Zahlen, dass Selbstverantwortung sinnvoll ist, Sinn selbstverständlich sein sollte und die Freude darüber, als technischer Leiter bei APUS auch entsprechende Veränderung anstoßen und begleiten zu dürfen.
Ausgehend von einem gemeinsamen Verständnis unserer Unternehmenswerte haben wir uns bereits vor vielen Jahren auf den Weg gemacht, die Art wie Arbeit bei APUS gelebt wird zu verändern. Wir sind – so denken wir – schon weit gekommen, aber haben noch ein großes Stück des Weges vor uns.
Ich möchte die Freiräume gerne dazu nutzen von unserem Weg zu erzählen und unseren Plänen. Ich möchte mich gerne zu unseren Ideen und den Ideen der anderen Teilnehmer austauschen, mich herausfordern lassen und Neues lernen.
Warum sollte eine Teilnehmerin ausgerechnet zu Deiner Pionierstation kommen?
Wir wollen uns mit der Frage auseinandersetzen, wie wir unsere tägliche Arbeit anreichern können mit Emotionen, die wir sonst nur beim Musizieren, Tischlern, Wandern, Reiten, Gärtnern (…) erleben können. Gibt es eine Möglichkeit, das Gefühl völliger Vertiefung und vollständigen Einsseins mit sich und dem Leben auch im Büroalltag zu verankern?
Welche Fragen bringst Du selbst zur Pionierstation mit?
Wir kommen mit Denkanstößen, Ideen und Erfahrungen, haben aber noch lange keine endgültige Antwort auf die Frage, wie wir das emotionale Erleben und damit die Ganzheit der Menschen in unserer Organisation noch besser fördern können, weshalb wir besonders dankbar sind über euren Input, eure Erfahrungen und Beobachtungen! Wir freuen uns auf die Begegnung mit euch!
x.test - Jakob Udier, Stefanie Dittrich
WAS MACHT X.TEST ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
x.test ist eine Vertriebsfirma für hochspezielle elektronische Messtechnik in Österreich.
Wir denken Vertrieb anders. Und wir glauben an die Wirkung unseres Entfaltungsraumes von innen nach außen.
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Steffi über Jakob:
Jakob lebt seine Visionen und lädt dazu ein die eigenen zu finden. Er macht immer wieder auf neue Optionen und mögliche Veränderungen aufmerksam. Er bietet keine Antworten an, wie das erlernt oder vielleicht sogar erwartet wird in einer ChefInnen-Position. Jakob bietet eine gemeinsame Ebene an und unterstützt darin den eigenen, individuellen Weg und Umgang mit einer Situation zu finden. Das nenne ich Freiraum.
Jakob über Steffi:
Steffi lebt einen offenen Geist für alles. Sie hat die Fähigkeit, Wut in Energie, Enttäuschung in Vorwärtsbewegung umzusetzen. Und ihre tiefgreifenden Reflexionen halten sie am eingeschlagenen Weg.
WARUM SOLLTE EINE FREIRÄUMERIN AUSGERECHNET EURE PIONIERSTATION BESUCHEN?
Es sollen Teilnehmer*innen für den Austausch kommen:
- Was bringt uns Freiraum?
- Ist das nicht alles Ringelpiez?
Unserer Erlebnisse gegen Eure Erfahrungen!
WELCHE FRAGEN BRINGT IHR SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Erleben wir Gewissheit oder Verstörung?
M.O.O.CON - Karl Friedl, Caroline Sturm
Was macht M.O.O.CON zu einem Pionierunternehmen?
M.O.O.CON ist die führende Unternehmensberatung für identitätsstiftende und nachhaltige Gebäude, Prozesse und Arbeitswelten. Die Infrastrukturgestaltung betrachten wir als wirkungsvolles Managementinstrument, das maßgeblichen Anteil am wirtschaftlichen, kulturellen, strukturellen und sozialen Erfolg von Organisationen hat.
Wir sind StrategieberaterInnen und UmsetzerInnen. Aus unternehmerischen Zukunftsbildern entwickeln wir wirksame analoge und digitale Infrastruktur und unterstützen deren Realisierung.
Was macht uns als PionierInnen aus? Wir experimentieren und probieren an uns selbst aus, was unsere KundInnen bewegt. Wir leben und arbeiten in einem ABW Büro. Wir probieren neue Organisationsformen, leben Rollen und nicht Hierarchie und genießen ein hohes Maß an Freiheit und Vertrauen.
Was macht Euch zu Pionieren?
Karl ist geschäftsführender Gesellschafter der M.O.O.CON GmbH. Seit mehr als 25 Jahren hat er das Unternehmen maßgeblich gestaltet und immer wieder neu ausgerichtet. Karl ist ein neugieriger, offener Mensch, der neue Themen aufsaugt, hinterfragt und – wenn relevant – schnell umsetzt.
Caroline ist Consultant im Team Workplace Strategy & Change Management bei M.O.O.CON GmbH. Als Innovationstreiberin entdeckt sie in der eigenen Organisation stets Neuland. Für ihre KundInnen ist sie Wegbereiterin zu deren neuen Arbeitswelten. Geht es um Veränderung, zitiert sie gerne Helmut Qualtinger, der es bereits in den 1970ern auf den Punkt brachte: „Wer auf frischen Wind wartet, darf nicht verschnupft sein, wenn er kommt.“
Warum sollte eine Freiräumerin ausgerechnet Eure Pionierstation besuchen?
Wir diskutieren gerne über die Wechselwirkungen zwischen Mensch- Raum und Organisation. Wir bringen unsere eigene Erfahrung und die unserer Kunden ein und sind neugierig auf einen Austausch mit anderen TeilnehmerInnen.
Welche Fragen bringt Ihr selbst zur Pionierstation mit?
- Wie gelangt man zur wirklich passenden Organisationsform? Ist diese überhaupt noch wichtig?
- Wie schafft man es, MitarbeiterInnen die für ihr Thema und die Organisation brennen, zu finden, fördern und behalten?
Axtesys - Angelika Weber, Paul Klima, Markus Moser
WAS MACHT Axtesys ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Axtesys war schon von Beginn an als wertebasiertes Unternehmen gegründet worden.
Der Gundwert „Freude an der Zusammenarbeit“ bezieht sich dabei auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genauso wie die Kunden und Kundinnen, und letztendlich auch auf die Arbeit mit unseren Produkten, auf die Begeisterung darüber, wie mit Software das Leben leichter und die Welt besser werden.
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Ich bin in der Geschäftsführung vor allem für die Prozesse zuständig. Das spannende ist, dass wir unsere Organisation aus verschiedenen Methoden selbst entwickelt haben und immer weiter entwickeln.
Allerdings müssen Verantwortungen und Zuständigkeiten, die nicht klassisch und damit selbstverständlich sind, sehr gut kommuniziert werden. Ziel ist es, dass jede und jeder weiß, was seine bzw.ihre Rollen sind, um sie erfüllen zu können.
Ich denke glücklich ist, wer voller Freude und im Flow gute Arbeit leistet, die wert geschätzt wird.
Als CTO in der Geschäftsführung bin ich primär für die Entscheidungen im technischen Bereich tätig.
Allerdings ist eine meine hauptsächlichen Bestrebungen, eine Atmosphäre zu schaffen in der ein selbstbestimmtes Arbeiten und Gestalten nicht nur ermöglicht, sondern auch gefördert wird.
Bei der Gründung von Axtesys war das Ziel bereits klar: Freude an der Zusammenarbeit sollte als Vision stets über allem stehen.
Die beginnt schon beim ersten Kundenkontakt mit echtem Interesse an Menschen und ihren Bedürfnissen, geht über die professionellen Umsetzung auf Basis von guten Anforderungen und erfolgreicher Projektleitung, und basiert immer auf einer Organisation, in der Wertschätzung und Augenhöhe vorherrschende Parameter sind.
WARUM SOLLTE EINE FREIRÄUMERIN AUSGERECHNET EURE PIONIERSTATION BESUCHEN?
Weil wir unbedingt deine Meinungen zu unserem Unternehmen wissen wollen, und aus deinen Erfahrungen lernen wollen. Was dich interessieren könnte: Sinn, Werte, Wertschätzung, Rollen- und Kreiskonzepte, Wachstum, Spiraldynamik, Digitalisierung.
WELCHE FRAGEN BRINGT IHR SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
Wir beschäftigen uns gerade mit der Weiterentwicklung von Führung:
- Welche Aspekte sind in einer modernen Organisation überholt, welche werden weiterhin benötigt?
- Wie kann man Menschen dabei helfen, sich zu entwickeln und ihnen Rahmenbedingungen geben, in denen sie gute Arbeit machen können?
- Welche Entscheidungen darf ich von ihnen verlangen, welche sollte besser der- oder diejenige treffen, der die Verantwortung hat?
ÖAMTC - Verena Aschenbrenner, Herwig Kummer
Was macht den ÖAMTC zu einem Pionierunternehmen?
Der ÖAMTC blickt auf eine lange Tradition von 120 Jahren zurück und ist mit über 2,2 Millionen Mitgliedern der größte Verein Österreichs. Als Mobilitätsclub erbringen wir umfassende Dienstleistungen für unsere Mitglieder.
Das stete Streben innovativ und am Puls der Zeit zu bleiben, beschäftigt die österreichweit rund 3.700 Mitarbeitern laufend. Auch unsere Führungskräfte finden sich im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne wieder.
In dieser laufenden Transformation braucht es eine moderne, zukunftsorientierte Personalarbeit, die längst nicht an den Grenzen der HR-Abteilung halt macht. Deshalb erkunden wir gerade Synergien und Wege, um für die besonderen Herausforderungen der Digitalisierung oder neuer Arbeitsweisen gewappnet zu sein, und stellen die HR-Abteilung auf neue Beine.
Was macht Euch zu Pioinieren?
Seit mittlerweile 11 Jahren arbeitet Verena mit großer Freude als Personalentwicklerin beim ÖAMTC.
Als ausgebildete Psychologin, systemischer Coach und Mediatorin liebt sie vor allem die langfristige Arbeit mit den Menschen, welche „beim Club“ im Mittelpunkt stehen. Wichtig ist ihr, den Mitarbeitern Formate zu bieten, die sie bei ihrem persönlichen Entwicklungsweg unterstützen.
Darüber hinaus steht der ÖAMTC für Sicherheit und Stabilität. Verena mag es, auf diesen Säulen aufbauend Innovation ins Unternehmen zu bringen, neue Wege zu beschreiten und so die Brücke zwischen Bewährtem und Neuem zu bauen. Dabei beschreitet sie auch mal unkonventionelle, kreative Wege. Der ÖAMTC unterstützt sie dabei und fördert innovative, neue Ansätze.
Seit über 15 Jahren arbeitet Herwig als Personalentwickler sehr gerne beim den ÖAMTC. In seiner Entwicklungsarbeit zählt für ihn, Bewährtes zu sichern und auf Neues zuzugehen. Besonders freut ihn, wenn die Früchte dieser Arbeit für das einzelne Club-Mitglied erlebbar werden. Für diese Aufgabe kann er auf eine Ausbildung als Betriebswirt sowie vielfältige Erfahrungen in verschiedenen Personal- und Managementfunktionen zurückgreifen.
Dass Menschen und Organisation neue Anforderungen gut meistern können, steht bei ihm im Fokus. Mit seinem Team denkt er gerne out-of-the-box und geht auch mal ungewöhnliche Wege, wenn sie ans Ziel führen.
Warum sollte eine Freiräumerin ausgrechnet zu Eurer Pionierstation kommen?
Als Dienstleistungsunternehmen, das auf Sicherheit und Tradition setzt, experimentieren wir mit neuen Arbeitsformen und Lernkonzepten. Über unsere damit gesammelten Erfahrungen möchten wir gerne berichten. Über die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, möchten wir gerne diskutieren.
Welche Fragen bringt Ihr selbst zur Pionierstation mit?
- Gibt es eine optimale Balance zwischen Stabilität und Innovation?
- Mit welchen Aufgaben und welcher Struktur kann HR in einem dynamischen Umfeld die Organisation und die Mitarbeiter bestmöglich unterstützen?
- Welche Lern- und Entwicklungskonzepte leiten sich davon ab?
GEA Waldviertler - Steffi Schwab, Fred Walter
Was macht GEA Waldviertler zu einer Pionierorganisation?
Der Schuhrebell Heini Staudinger setzt mit den Marken GEA, WALDVIERTLER und BRENNSTOFF von Beginn an auf die Säulen der Nachhaltigkeit mit einem engagierten Schwerpunkt auf die öko-soziale Entwicklung des Unternehmens und des Unternehmensumfeldes. Sein Ziel ist es eine lebensbejahende Wirtschafts- und Arbeitswelt zu fördern. Mit der neuen Genossenschaftsbewegung geht er seinen Weg konsequent weiter. So soll die GEA MAMA EG das Zentrum des GEA Universums werden und den MitarbeiterInnen, KundInnen, PartnerInnen, FreundInnen und UnterstützerInnen eine lebendige Kooperative und eine Alternative zum zerstörerischen Mainstream bieten (Weitere Infos: https://gea-waldviertler.at/engagement/gea-mama/).
Was macht Euch zu Pionieren?
Steffi Schwab kam vor 9 Jahren über Umwege zu GEA. Nach ihrem Musikwissenschaftsstudium und einigen Jahren als Journalistin im Radio und TV Bereich, landete sie als Rayonsleiterin bei REWE. Nach 11 Monaten Großkonzern zog sie die Reißleine und bewarb sich als Schuhverkäuferin für „Ein Leben vor der Pension“ bei GEA.
Statt Schuhe zu verkaufen wurde sie bald die Ansprechperson für GEA Süd. Nach einer Karenzpause und organisationaler Veränderungen beschäftigt sich Steffi neben dem klassischen Verkaufen als Claim-Leiterin vor allem mit der Personalentwicklung und dem neuen Schulungskonzept.
Fred Walter interessiert sich als ausgebildeter Kulturanthropologe und Umweltwissenschaftler besonders für die Potenziale der Unternehmenskultur und für eine nachhaltige und sinnstiftende Organisationsgestaltung.
Beides kommt für ihn bei GEA auf wunderbare Weise zusammen: Das Wachstum des Unternehmens der letzten Jahre und die Anpassung der Unternehmensorganisation bergen spannende Veränderungen, sind eine Herausforderung und Chance.
Zudem bringt er als ausgebildeter Kaufmann den nachhaltigen Mehrwert, den die Produkte von GEA-WALDVIERTLER eindeutig mitbringen, leidenschaftlich den Kundinnen und Kunden näher.
Über Steffi und Fred als Pioniere
Pioniere brauchen Mut und Wagnis. Und genau das haben Steffi und Fred mit ihrer Berufswahl bewiesen. Statt sich an der klassischen Karriereleiter immer weiter nach oben zu hanteln, war es für beide ein Prozess mit Selbstvertrauen sagen zu können “ja – die meiste Zeit verkaufen wir Schuhe und Möbel”. Aber genau da liegt auch das besondere der Organisation – den klassischen Manager gibt’s hier nicht. Bei GEA geht’s also um mehr als um Verkauf. Wir können Produkte mit Herz und Hirn anbieten und Menschen täglich begeistern. Wir haben die Chance unsere Zukunft, unseren Arbeitsplatz und unser Umfeld aktiv mitzugestalten und gehen dieses Wagnis gerne ein!
Warum sollte eine Teilnehmerin ausgerechnet zu Eurer Pionierstation kommen?
Seit 2015 orientieren wir uns in der Organisationsentwicklung an der soziokratischen Idee. In einem ‚work in progress‘ versuchen wir seither unsere Unternehmensstrukturen anzupassen. Dabei haben wir sehr viele positive Erfahrungen und Überraschungen erlebt. Gleichzeitig gibt es auch immer wieder Probleme und Grenzen, die uns beim Implementierungsprozess vor interessante Herausforderungen und Aufgaben stellen.
Insbesondere die Suche nach neuen MitarbeiterInnen sowie die Förderung und Weiterbildung der bestehenden Teams, fordert neue kreative Lösungen von uns. Welche Möglichkeiten gibt es, um Mitarbeiter zur Übernahme von Verantwortung zu motivieren? Wie fördern wir Talente? Welche Zukunftsperspektiven können wir bieten? Mit diesen und anderen Fragen laden wir zu einer spannenden Diskussion ein!
Welche Fragen bringt Ihr selbst zur Pionierstation mit?
- Welche Möglichkeiten gibt es, um Mitarbeiter zur Übernahme von Verantwortung zu motivieren?
- Wie integriert man jene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die einfach keine Verantwortung oder weitere Aufgabenfelder übernehmen wollen?
- Wie definiert man Aufstiegschancen ohne hierarchischen Positionen?
- Wer entscheidet wer gefördert wird?
Bundesagentur für Arbeit - Werner Motzet
WAS MACHT DIE BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
VAM-VERBIS ist ein Verfahren innerhalb der Softwareentwicklung des IT-Systemhauses der Bundesagentur für Arbeit. Die knapp 200 Menschen, die an der (Weiter-)Entwicklung dieser zentralen Anwendung arbeiten, haben im Laufe von fast 10 Jahren in kleinen Schritten begonnen Arbeiten auf Augenhöhe und agiles Vorgehen zu entwickeln.
Diese ursprüngliche „Graswurzelbewegung“ auf einer Art „Insel“ zieht plötzlich immer größere Kreise und wirkt in der ganze Organisation. So sind wir zum „Leuchtturm“ geworden, der innerhalt der Behörde aber auch weit darüber hinaus „leuchtet“ und wirkt. Im Rahmen eines Besuchsprogramms der sogenannten „VAM-Tour“ machen wir in unsere Erfahrungen (was geht gut, was machen wir nicht (mehr)) erlebbar. Ganz unter dem Motto: „Teilen macht reich“.
WAS MACHT DICH ZU EINEM PIONIER?
Wir kommen zu dritt, ein Architekt, eine Führungskraft und ich. In meinem ganzen Berufsleben stehen und standen immer die Menschen im Mittelpunkt, genauso wie der Spaß an der Arbeit. Nach mehreren Stationen bei größeren Mittelständlern, darf ich das nun als „Katalysator“ und Coach in einer großen Behörde (160.000 MitarbeiterInnen) mit-er-leben und begleiten.
Neben jedem einzelnen Menschen liegen mir dabei die Teams und (mittlere) Führungskräfte stark am Herzen. Themen wie „Führen und Folgen“, „Geduld und Zuversicht“, „die Kraft der kleinen Schritte“ sowie „Vertrauen“ im Sinne des agilen Prinzips: „Errichte Projekte rund um motivierte Individuen. Gib ihnen das Umfeld und die Unterstützung, die sie benötigen und vertraue darauf, dass sie die Aufgabe erledigen.“ sind dabei „Not-wendig“.
WARUM SOLLTE ein Freiräumer ausgerechnet zu Deiner Pionierstation kommen?
Wenn Du dich fragst: „Wie geht agil und Augenhöhe in größeren Unternehmen?“ können wir eine Anregungen geben. Auch „Was hilft, was nützt“ teilen wir gerne. Wir nehmen Dich einfach mit auf unsere Reise mit vielen kleinen Experimenten, und wer uns 2018 schon besucht hat erfährt, wie viele neue Wunder inzwischen geschehen sind und grad passieren.
WELCHE FRAGEN BRINGST DU SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Was hilft, was nützt bei Dir/Euch?
- Wie unterstützt Ihre Eure Führungskräfte?
- Wie erreicht Ihr Euer oberes Management (inkl. Vorstände)?
Sparda Bank München - Michael Dumpert
WAS MACHT die Sparda Bank München ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Herzstück der Sparda-Bank München eG ist die konsequente Ausrichtung auf die Stärken und Talente der Menschen.
Es geht nicht darum, die vermeintlich 20% besten Mitarbeiter zu Identifizierung und zu fördern – vielmehr trägt jeder Einzelne das 20%-Beste in sich, hat diesen Bereich, in dem er/sie mit Freude, Erfüllung und Leidenschaft auch (gemäß dem eigenen Potenzial) zu Spitzenleistungen in Stande ist.
Zudem ist die Sparda-Bank München eG die 1. Gemeinwohlbank Deutschlands. Einen ersten eigenen Eindruck über unsere Kultur kann man sich verschaffen durch den Film Unternehmenskultur der Achtsamkeit.
WAS MACHT DICH ZU EINEM PIONIER?
Als Prokurist Unternehmensentwicklung ist es meine zentrale Rolle, die sehr inspirierenden Zukunftsvisionen unseres Vorstandsvorsitzenden runter zu brechen und so zu übersetzen, dass möglichst viele Menschen in unserer Organisation diesen Weg mitgehen konnten und können. In diesem Sinne agiere ich als „Übersetzer“ und „Brückenbauer“.
Ich persönlich bin beseelt von der Idee, dass jeder Mensch aufbauend auf seinen Talenten im Arbeitskontext seiner Berufung leben kann.
WARUM SOLLTE EIN FREIRÄUMER AUSGERECHNET DEINE PIONIERSTATION BESUCHEN?
Weil es ganz konkrete Hinweise gibt, wie man im Arbeitsumfeld die Stärken stärken kann und damit eine gute Basis schafft, um die Herausforderungen der Digitalisierung als Chance zu begreifen.
WELCHE FRAGEN BRINGST DU SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Wie schauen zukunftsfähige Entlohnungsmodelle aus?
- Wie gelingt es, Transformationsprozesse auf der Basis der Potenziale der Menschen zu gestalten?
ITdesign - Micheal Botek, Johannes Jahn
WAS MACHT ITDESIGN ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Unsere Orgform, die wir nun schon 12 Jahre leben, ist endlich salonfähig geworden. Als wir begonnen haben, wurden wir teilweise als „Sekte“ belächelt. Das besondere an unserer Struktur sind einige wenige wichtige Eckpfeiler.
- Die Mitglieder eines Home-LANs (Abteilung) wählen ihren Sprecher (Abteilungsleiter) jährlich neu. Niemand darf 2 Perioden dienen.
- Diese Sprecher bilden mit den beiden Geschäftsführern das so genannte Koordinations-LAN oder kurz K-LAN (erweiterte Geschäftsführung). Die Geschäftsführer sind als Einzige ständige Mitglieder im K-LAN, haben aber sonst nur ein einfaches Stimmrecht. Als Besonderheit hat jeder Geschäftsführer ein Vetorecht gegen eine Entscheidung. Damit wird der formalen Haftung Rechnung getragen.
- Bei ITdesign ist alles transparent. Jeder weiß auf den Euro genau was der andere verdient. Prämien werden im K-LAN entschieden. Jeder weiß wer wieviel für das Firmenauto bezahlt um nur einige der heißen Eisen zu nennen.
- Klarerweise gibt es bei uns starke Selbstorganisation, Verantwortung in Rollen und nicht in Funktionen. Es gibt nahezu keine Kontrollen, weil wir darauf vertrauen, dass jeder sein Bestes gibt. Die Zusammenarbeit intern und mit dem Ökosystem (Kunden, Lieferanten) ist über niedergeschriebene Werte geregelt, deren Einhaltung eingefordert werden kann.
- Wie werden Entscheidungen getroffen? Jede Entscheidung die nur das Home-LAN betrifft, wird im Home-LAN getroffen. Home-LAN übergreifende Entscheidungen werden im K-LAN folgendermaßen getroffen. Jedes Mitglied des K-LANs kann – muss aber nicht – wenn eine Lösung, von dem immer, ausgearbeitet ist, seine Kollegen im Home-LAN befragen ob sie damit einverstanden sind. Wenn nein müssen Verbesserungsvorschläge mitgebracht werden. Sind keine gravierenden Einwände vorhanden wird im K-LAN entschieden und einmal im Monat beim Treffen der gesamten Firma verlautet, dass diese Lösung jetzt in Kraft tritt. Das schöne ist, dass die Umsetzung einer Lösung innerhalb eines Tages passiert, weil ja alle die Gedanken und Gründe dahinter kennen.
In dieser Struktur wurden schon sehr schwierige Entscheidungen getroffen. Sparmaßnahmen 2008 in der Finanzkrise, die Gehaltsstruktur, die Car Policy, die Standortfrage u.v.m.
Neue Mitarbeiter die sich bei uns vorstellen kommen, sind immer sehr überrascht und begeistert zugleich, wenn wir beim Vorstellungsgespräch unsere Struktur darlegen. Oftmals fällt der Satz „das kann doch nicht funktionieren!“ Nach den ersten Arbeitswochen sind sie weiter begeistert oder eben enttäuscht, dass es tatsächlich funktioniert wie dargestellt. Die Enttäuschten (die den Chef als Funktion und nicht als Rolle suchen) sind dann nicht lange da.
Was wir in dem hohen Personalwachstum der letzten Jahre lernen mussten, ist die Tatsache, dass diese unsere Struktur bei neuen Mitarbeitern nicht leicht verständlich ist. Wir müssen den Onboarding Prozess stark verbessern. Noch etwas können wir vom abgelaufenen Jahr berichten: Wir haben mit einem Externen einen neuen Claim geschaffen: „Klarheit“. Dieser sollte eigentlich das Auftreten regeln, wir haben ihn aber auch nach innen gekehrt. Das hat uns sehr geholfen im täglichen Miteinander.
WAS MACHT Euch ZU Pionieren?
Ich bin einer der beiden Geschäftsführer der sicher als Geburtshelfer und Erziehungsberechtigter kurz Verfechter dieser Struktur gesehen werden kann. Man könnte meinen, dass der Geschäftsführer gegen die Entmachtung seiner eigenen Person opponieren müsste. Das tue ich nicht, weil ich es ungemein genieße nicht als Tyrann oder Vorkämpfer allein auf weiter Flur agieren zu müssen. Ich denke es ist nicht so selbstverständlich, dass ich selbst ständig daran arbeite nicht als Entscheider oder Chef wahrgenommen zu werden.
Warum tue ich das? Ich glaube so sehr daran, dass 50 gescheite Leute mehr und besseres schaffen können als es einer oder zwei jemals könnten. Es ist so schön zu sehen, wie sich Leute in dieser Umgebung entwickeln können und mit Freude und Zufriedenheit heimgehen, weil sie etwas geschaffen haben, Fehler machen durften und ihr Hirn einsetzen durften und nicht zurückgepfiffen wurden, weil es irgendwer besser wusste.
Gibt es mal Zweifler in den eigenen Reihen, dann fällt es mir gar nicht schwer die Vorzüge herauszustreichen und damit auch in schweren Zeiten für das System zu kämpfen. Sollte ich es noch nicht gesagt haben, ja bei uns gibt es auch Problem und schwierige Aufgaben zu lösen, aber ich fühle mich mit diesen nicht alleine.
Was mich zum Pionier macht? Man sagt mir nach, dass mein unermüdliches Streben auch in schwierigen Zeiten über das normale Maß hinausgeht und meine manchmal außergewöhnlichen Lösungen, die nahezu immer dem Win-Win Prinzip entsprechen, nicht selbstverständlich sind. Dabei ist alles so einfach. Je klarer und direkter man Dinge anspricht umso einfacher ist das wahre Problem und eine Lösung recht rasch gefunden.
Die Zeit in der ich mich wirklich als Pionier gefühlt habe, war die Zeit wo es zu unserer Struktur noch gar nichts zu lesen gab. Damals war es sicher nicht einfach jedes Thema und Problem in der nicht vorgedachten bzw. bekannten Orgform unterzubringen bzw. innerhalb dieser oder besser gesagt darin zu lösen. Gerne gebe ich mein und unser Wissen weiter, damit andere nicht denselben steinigen Weg gehen müssen.
Ich bin einer der ersten Mitarbeiter, die sich nicht nur mit der IT beschäftigen, sondern mit dem Kundenbedarf im täglichen Geschäft und auch in strategischen Belangen.
Warum tue ich das? „Stell dir vor, dass alle Mitarbeiter eines Unternehmens jeden Tag gern arbeiten. Sie wissen, was ihr Anteil am Erfolg ist und was alle anderen Kollegen dazu beitragen. Sie vertrauen darauf, dass alle sich um diese Sicht bemühen und sie wissen, dass sie jederzeit mit jedem eine Idee, eine Frage oder ein Problem besprechen können.“
Das war mein altes Kredo. Jetzt, seit ich bei der ITdesign bin, habe ich einen Teil verändert: Statt das Management, beginnt auch mein letzter Satz jetzt mit den Mitarbeitern: „Jeder Mitarbeiter bemüht sich ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das für alle Kollegen das bestmögliche Umfeld darstellt, seine Aufgaben und Ziele auf die bestmögliche Weise zu bewältigen!
Was mich zum Pionier macht? Meine Erfahrung hat meine Überzeugung gefestigt, dass es möglich ist, in einem offenen Verhältnis zu Kunden, Partnern und Kollegen, für alle Beteiligten das Bestmögliche zustande zu bringen. Dabei ist die langfristige Begeisterung das höchste Gut, um der eigenen Arbeit Erfolg, Freude und einen Sinn zu geben. Ich habe viele Menschen gesehen, die unter Angst und Repression als Führungsinstrument zerbrochen sind und für mich erkannt und bewiesen, dass es möglich ist mit einer begeisterten und engagierten Gruppe von Menschen Dinge möglich zu machen, die keiner vermutet hat. Gerne gebe ich mein und unser Wissen weiter, damit andere nicht denselben steinigen Weg gehen müssen.
WARUM SOLLTE EIN FREIRÄUMER AUSGERECHNET EURE PIONIERSTATION BESUCHEN?
Wir haben verstanden, dass es einige Teilnehmer gibt, die sich ähnlich organisieren wollen/haben wie wir. Möglicherweise haben sie aktuelle Fragen, zu denen sie unsere Herangehensweise kennenlernen wollen.
Michael Botek kann mit Erfahrungen aufwarten zu Themen wie: „Wie gelingen notwendige Sparmaßnahmen, die nachträglich betrachtet noch mehr zusammenschweißen?“, „Wie merkt man ein 20%iges personelles Wachstum gar nicht?“ oder auch „Wie findet man Schafe, die sich von weißen zu schwarzen Schafen entwickeln?“ Einfach alles, was man in 12 turbulenten Jahren erlebt.
Johannes Jahn ist seit Juni im Unternehmen und gib gerne seine Erfahrungen als Einsteiger weiter: Wie lief die Aufnahme, was waren die Fragen der Kollegen und wie hat er sich im Unternehmen zurechtgefunden.
WELCHE FRAGEN bringt Ihr SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Was haben andere Unternehmen für Aufnahmeverfahren und Kriterien geschaffen, um Menschen zu finden, die auch zur Organisation passen?
- Was machen andere gut und was davon wäre für uns möglicherweise eine Bereicherung?
- Was haben andere ähnliche Unternehmen für Erfahrungen mit innerem Wandel in der Aufbauorganisation gemacht?
Libuni - Michael Harb, Martin Leitner
WAS MACHT LIBUNI ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Wir haben unser Unternehmen von nnen nach Aaußen gegründet, d.h. es gab im ersten Schritt nur die Intention, eine Unternehmen zu gründen, dass kooperativ, nachaltig und ethisch agiert.
Erst im zweiten Schritt haben wir unser Geschäftsmodell entwickelt und dann das Produkt dazu. Unser Ziel ist es, dass alle Beteiligten der Wertschöpfungskette mit der Verbindung zu Libuni besser gestellt sind, als wenn es uns nicht geben würde. Das beinhaltet uns als Gründer, unsere Mitarbeiter, unsere Komponenten der Wertschöpfungskette (Produktion, Abfüllung, etc.), unsere Kunden aber auch die Natur.
Wir glauben, dass man Unternehmen auch so gründen und erfolgreich führen kann, das Wertschätzung im Vordergrund steht und daraus dann der wirtschaftliche Erfolg entsteht.
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Der Grazer ist als selbstständiger Versicherungsmakler und Finanzplaner tätig und kümmert sich gewissenhaft um die (schwarzen) Zahlen.
Michael ist ein Konzeptmensch und sieht seine Aufgabe auch darin, die inneren Werte des Unternehmens durch klar umgesetzte Handlungen zu kommunizieren und im Außen sichtbar zu machen.
Michael glaubt daran, dass die berufliche Tätigkeit, die ein Mensch ausüben kann nicht an einem Jobtitle hängt sondern daran, wofür er brennt und wo er sich engangieren möchte. So ist es möglich, dass Michael drei Berufe ausübt, die alle miteinander korresprondieren und sich ergänzen.
Der Steirer mit dem technischen Background ist selbstständiger Projektmanager für namhafte Unternehmen. Diese Kompetenz bringt er auch bei Libuni ein und hütet jegliche Kalkulationen und Budgets.
Er weiß, dass Wirtschaften auch anders geht und schaltet bei Libuni Hierarchien völlig ab unm die Stärken jedes Einzelnen zu fördern. Er sorgt für Klarheit und effektive Zusammenarbeit im Team, für ihn ist Libuni ein Herzensprojekt.
WARUM SOLLTE EIN FREIRÄUMER AUSGERECHNET EURE PIONIERSTATION BESUCHEN?
Libuni ist so einzigartig und anders, dass es für jeden Unternehmer Sinn macht, sich unsere Story mal anzuhören!
WELCHE FRAGEN bringt Ihr SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Wie kann ich eine Community aufbauen, die von innen nach außen, also aus einer Inspiration heraus entsteht?
- Wie kann man die Menchen in der Community zum Mitmachen inspirieren?
dwarfs and Giants - Monika Kletzmayr, Georg Tarne
WAS MACHT dwarfs and Giants ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Dwarfs and Giants wurde 2015 mit dem Anspruch eines „gründerlosen“ Unternehmens ohne Machthierarchien mit dem Purpose “Rewriting the future of organization. Catalyzing the evolution of wholesome organizations” ins Leben gerufen.
Wir experimentieren mit neuen Ansätzen zuerst an uns selbst. Unser Anspruch ist, das selbst zu leben, was wir mit und bei unseren Kunden entwickeln und gestalten. Mit Holacracy als Betriebssystem von dG, entwickeln wir laufend die Organisation nach ihren Bedürfnissen auf allen Ebenen weiter: Struktur, Operatives, Beziehung und Individuum.
Wir als Mitglieder der Organisation setzen uns mit allen Spannungen, die darin auftauchen, auseinander, muten uns einander zu und entwickeln dann im Sinne des Purpose. Gegenseitige Bewertungen rücken dadurch in den Hintergrund, wir unterstützen uns gegenseitig in unseren Experimenten im Sinne des Purpose.
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Meine Leidenschaft für das Arbeiten in verteilten Autoritäten, und damit verbunden die persönlichen Transformationsprozesse. Das Verbinden mit dem eigenen Purpose und das Alignment mit dem Purpose der Organisation. Das Loslassen von „Macht-über“ und das Annehmen von Macht im Sinne von Selbstverantwortung und Eigenermächtigung.
Sich GANZ zu zeigen („wholeness“) heißt, immer zum Ausdruck zu bringen, wer wir wirklich sind. Dies bedeutet, sich in jedem Moment auf die Erkundung einzulassen, wer ich jetzt bin und dies voll zum Ausdruck zu bringen.
All diesen Themen habe ich mein Leben und meine Arbeit verschrieben und begleite im Coaching Menschen auf diesem Weg.
Ich weiß, wie herausfordernd es ist, “Wholeness” fest im Unternehmen zu verankern, ohne dabei zu viel Zeit vom operativen Geschäft wegzunehmen und freue mich, aus dem Nähkästchen zu plaudern und die Ansätze, die sich in 7 Jahren soulbottles wirklich im Alltag bewährt haben – und auch die heftigsten Konflikte gelöst haben – an Euch weiter zu geben.
Aus meiner Erfahrung habe ich Beratungsansätze entwickelt, die ich nun in meinen Rollen weiterentwickle und Kunden zur Verfügung stelle.
Warum sollte ein Freiräumer ausgerechnet Eure Pionierstation besuchen?
Antworten auf Fragen: Wie etabliert man eine Kultur auf Augenhöhe? Was bedingt es an Entwicklung als Mensch, um ganz im Kontext Selbstorganisation anzukommen? Was sind Erfahrungen auf diesem Weg?
WELCHE FRAGEN bringt Ihr selbst ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Was sind eure Erfahrungen?
- Wo steht ihr in eurer Kultur?
- Was beschäftigt euch?
- Was braucht es?
Logicdata - Christina Feirer, Thomas Pieber
WAS MACHT LOGICDATA ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Werte sind ein wichtiges Kapital von LOGICDATA. Schon von Anfang an war der Organisation die Bedeutung von Unternehmenswerten bewusst und die Organisationwurde damit inspiriert und aufgebaut. Diese Werte bilden nach wie vor die einzigartige DNA des Unternehmens und verankern den sprichwörtlichen „LOGICDATA Spirit“ in der Unternehmenskultur.
Die LOGIDATA Werte korrespondieren stark mit den drei Säulen der Freiräume Konferenz: Viele Facetten von Selbstorganisation, Ganzheit und unternehmerischem Sinn finden sich in der die Unternehmenswerte beschreibenden „LOGIC Charter“ wieder und werden tagtäglich u.a. durch Rituale, Servant Leadership und spezielle Informationsplattformen gelebt.
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Christina ist begeistert, wenn Mitarbeiter durch optimale Rahmenbedingungen angeregt werden, innovative Ideen zu entwickeln und überdurchschnittliche Ergebnisse zu liefern. In LOGICDATAs HR-Team schafft sie außergewöhnliche Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der Mitarbeiter in einem kreativen Arbeitsumfeld.
Thomas beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit agilen Entwicklungsmethoden und den Denkweisen, Werten und Möglichkeiten, die mit diesen Methoden zu tun haben. Die Leidenschaft für dieses Gebiet kommt vor allem aus den verknüpften Themen Sinnstiftung, Selbstorganisation, Ganzheit und die dafür erforderlichen Führungsstile, die für eine erfolgreiche Umsetzung essentiell sind.
WARUM SOLLTE EIN FREIRÄUMER AUSGERECHNET EURE PIONIERSTATION BESUCHEN?
Wir zeigen Euch, wie wir aktiv Einfluss auf die Kultur unseres Unternehmens nehmen. Nehmt Euch Inspirationen mit, um Eure Unternehmenskultur in Richtung eines „Pionierunternehmens“ aktiv zu beeinflussen. Besonders werden wir konkrete Beispiele zum heurigen Thema „Ganzheit“ vorstellen.
WELCHE FRAGEN BRINGT IHR SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Was sind Eure wichtigsten Werte?
- Wie nehmt Ihr Einfluss auf Eure Unternehmenskultur?
- Welche konkreten Beispiele kennt ihr für Ganzheit in Eurem Unternehmen?
Gutmann Aluminium Draht - Michael Wolf
WAS MACHT GUTMANN ALUMINIUM DRAHT ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Als Antwort auf eine stetig wachsende Dynamik in Wirtschaftsbeziehungen und auf immer neue Facetten von Komplexität in einem globalen Marktumfeld begann die GAD GMBH seit 2015 die Kultur einer lernenden Organisation lebendig werden zu lassen. Es ist ein Lernen und Erkennen, das noch lange nicht beendet ist – ein Lernen, das den Mitarbeitern große Chancen bietet, sie zugleich aber auch in einem Maß fordert, dem nicht jeder mit gleicher Souveränität begegnet.
Was immer wieder zu erkennen ist, dass Selbstverantwortung, Ganzheit und Sinnhaftigkeit zentrale Themenkomplexe für einen solchen Kulturwandel sind. Alles gemeinsam baut auf dem Fundament einer Haltung zu den Geschehnissen und dem „Sein“ der Organisation und des miteinander Arbeitens auf. Die innere Haltung ist es, die eine lernende Organisation wahrhaftig macht.
WAS MACHT Dich ZU einem Pionier?
Der Vermittler
Lebendige Strukturen und Prozesse zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf die jeweils aktuellen Situationserfordernisse angemessen reagieren können.
Das erfordert die Bereitschaft der handelnden Menschen in einem Unternehmen, rasch und kompetenzadäquat eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen und in verwandten Aufgabenbereichen einzuspringen, wenn es die Situation gebietet. Zugleich braucht es Transparenz und eine hohe Verlässlichkeit untereinander.
In diesen Spannungsfeldern agiere ich, indem ich in einem unaufhörlichen Prozess gegenseitige Anforderungen der Akteure im Unternehmensnetzwerk übersetze. Ich selbst bezeichne mich als „Streetworker“ in einem Wirtschaftsunternehmen.
WARUM SOLLTE EIN FREIRÄUMER AUSGERECHNET Deine PIONIERSTATION BESUCHEN?
Wenn Du Perspektiven gewinnen möchtest, wie sich Räume für ein Miteinander öffnen können: Ein Miteinander, welches sich in einem Wirtschaftsunternehmen, genauso aber im gesellschaftlichen miteinander-Umgehen spiegelt: Wie sehr hören wir dem Gegenüber zu? Wie sehr „sehen“ wir das Gegenüber“? Wie sehr begreifen wir das Spannungsfeld, in dem wir alle zwischen Individualität und Gemeinschaft leben?
WELCHE FRAGEN bringst Du SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Wie können wir „gute“ Gespräche führen?
- Hierarchie & Status: Wie kann es auch ohne gelingen?
- Information & Autonomie: Wie viel Wissen braucht der Einzelne und wie ist eine Transparenz des Wissens zu schaffen?
- Freiheit & Verantwortung: Wo beginnen und wo enden sie?
- Mensch und Arbeit: Was begeistert mich? Wozu mache ich etwas?
Weltweitwandern - Gudrun Gruber, Christian Hlade
WAS MACHT Weltweitwandern ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Vor 20 Jahren legte Christian Hlade den Grundstein für die Gründung des auf nachhaltiges Reisen spezialisierten Reiseveranstalters Weltweitwandern. Das Credo des Gründers – selbstorganisiertes, freies Arbeitsklima – begeisterte. Das Unternehmen wuchs – bis es plötzlich in eine Krise schlitterte.
Mit Selbstorganisation hat das Weltweitwandern-Team schmerzhafte Erfahrungen gemacht und nach Jahren des Wachstums rote Zahlen geschrieben. Selbstorganisation und Hierarchieabbau sind – so die heutige These des Unternehmens – eine Herangehensweise für große, starre Organisationskulturen. Ein junges, rasch wachsendes Unternehmen benötigt Orientierung und Anhaltspunkte, die Sicherheit geben. Weltweitwandern gewährt einen Einblick, wie der Prozess des Loslassens früher funktionierender Strukturen und deren Neudefinition funktionieren kann.
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Gudrun arbeitet seit einem Jahr als operative Geschäftsführerin bei Weltweitwandern. Davor war sie 15 Jahre lang im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung in unterschiedlichsten Branchen tätig.
Sie begeistert sich für Betriebswirtschaft und für Themen wie Ethik im Management. Sie meint, dass Menschen mit HR-Background selten in Geschäftsführungspositionen zu finden sind. Die „Brille“ des Personalmanagers empfindet sie aber gerade in der aktuellen Position als besonders wertvoll.
Christian ist Gründer, Projektentwickler und Markenbotschafter von Weltweitwandern. Er steht für Innovation, Kreativität, Mut und das Streben nach Außergewöhnlichem. Prozesse und Strukturen stehen immer wieder auf dem Prüfstand mit dem Ziel, Rahmenbedingungen zur bestmöglichen Entfaltung der Potentiale im Team zu schaffen.
Dabei hat er ganz klare Vorstellungen: „Meine Vision war und ist es der Welt zu beweisen, dass ein wirklich tolles und freies – auf die Eigenverantwortung der MitarbeiterInnen aufbauendes – Arbeitsklima, gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit zugleich auch wirtschaftlich sehr erfolgreich sein können!”
WARUM SOLLTE EIN FREIRÄUMER AUSGERECHNET EURE PIONIERSTATION BESUCHEN?
Wir haben hinsichtlich Organisationsstruktur einiges ausprobiert und gehen gerne in einen Austausch mit Menschen, die ähnliche oder aber ganz andere Erfahrungen gemacht haben. An unserer Pionierstation wagen wir auch einen kritischen Blick auf selbstorganisierte Systeme.
WELCHE FRAGEN BRINGT IHR SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Wie agil sind wir aus Sicht von Außenstehenden?
- Wo endet Eigenverantwortung, wo beginnt Kontrolle in agilen Systemen?
- Welche Maßnahmen können sinnvoll sein, damit MitarbeiterInnen Veränderungen leichter annehmen können?
S.I.E Solutions - Jacqueline Hackbarth, Siegfried Vogel
WAS MACHT S.I.E SOLUTIONS ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Es braucht Mut, alte Muster zu brechen. Wir haben SOZIOKRATIE im Unternehmen eingeführt, um Gesprächsfähigkeit auf Augenhöhe und Gleichwertigkeit in der Beschlussfassung zu erreichen.
Als mittelständisches österreichisches Industrieunternehmen im B2B Bereich Embedded Computing Solutions sind wir täglich mit Herausforderungen konfrontiert – z.B. die zunehmende Komplexiät und Beschleunigung, der rasante Technologie- und Gesellschaftswandel. Wir sehen das als Chance, die wir produktiv zu etwas Gutem wandeln.
Unsere Formel: Langfristige Lebensfähigkeit = Anpassungsfähigkeit + Zusammenhalt.
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Wir müssen künftig anders denken, anders handeln, um zukunftsfähig zu sein. Gleichwertigkeit aller Mitarbeitenden statt Autoritätshörigkeit. Auch in Zeiten der Digitalisierung ist nicht Technologie, sondern der Mensch in Unternehmen der wichtigste Faktor.
Wir wollten alle mitnehmen, doch nicht jeder ist gleich weit. In unserem Wandelprozess hatten wir daher eine Autobus-Metapher: Wer jetzt schon in den Wandel-Bus einsteigen wollte: Herzlich willkommen! Für die anderen: Im nächsten Bus werden wieder Plätze frei sein!
WARUM SOLLTE EINE FREIRÄUMERIN AUSGERECHNET EURE PIONIERSTATION BESUCHEN?
Soziokratie in einem mittelständischen Industriebetrieb: Gleichwertigkeit in der Entscheidungsfindung; Argumente zählen, nicht hierarchische Position. Neue Wege in der Zusammenarbeit kennenlernen und Austausch darüber. Just do it! Es geht!
WELCHE FRAGEN BRINGT IHR SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Wie stellen sich andere moderne Unternehmensführung und Leadership vor?
- Wie sind andere Unternehmen zu ihrem tieferen Sinn gekommen?
- Wir wollen Kulturwandel zu Selbstorganisation, Sinn und Ganzheit, aber wie?
Europace - Andreas Hertel, Julia Schenk, Oliver Paegelow, Susanne Schwarzer
WAS MACHT EUROPACE ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Bei Europace arbeiten aktuell ca 170 Menschen. Unsere Organisation setzt seit etwa 4+ Jahren explizit auf nachhaltige Selbstorganisation und wir sind dabei, als Organisation zu lernen und uns bewusst zu transformieren.
Wir bauen dabei auf die Förderung einer gesunden Miteinander-Kultur im Zusammenspiel mit dem Aufbau einer Organisationsstruktur entlang holakratischer Spielregeln. Unsere gemeinsame Ausrichtung ist stark purpose-getrieben, und wir sind dabei, individuelle Purposes der Menschen mit denen der Organisation zu verknüpfen.
Die Organisation verstehen wir als etwas lebendiges, dem wir das ermöglichen wollen, was es braucht, damit sie auf verschiedenen Ebenen wachsen und gedeihen kann. Ziel ist es, eine gesunde und effektive Organisation zu gestalten, die Talente anzieht und Wachstum ermöglicht.
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Ich bin seit 10+ Jahren mit Europace verbunden. Ich empfinde die Organisation als Organismus, der in sich divers ist. Meinen Purpose beschreibe ich aktuell mit „gesund und wirksam transformieren“.
Für die Entwicklung einer gesunden Selbstorganisation gestalte ich die Strategie dieser Veränderung, entwickle Lernangebote, biete und organisiere Trainings, moderiere verschiedenste Lern-/Austauschformate, coache, lache und weine mit den anderen. Lernangebote sind integrativ gedacht und verbinden Miteinander- und Struktur-Elemente. Kurzum: ich arbeite im Großen wie im Kleinen und helfe, wo ich kann.
Wachstum und Verbindung für die Menschheit, damit jeder Glück und Erfüllung finden kann. Um dann aus der Verbindung mit sich selbst heraus der Gesellschaft mit seinen natürlichen Gaben zu dienen und sie weiterzubringen. Mindset für ein wunderbares Miteinander auf Augenhöhe und erstklassige Produkte. Ganzheitliches Verbinden von Elementen zu Selbstverantwortung und Selbstwirksamkeit. Verbindung der Elemente Analyse, Kreativität und Intuition als Voraussetzung für erstklassige Produkte, die durch Einfachheit, Aufgabenangemessenheit, Ästhetik und Spaß einen Mehrwert für die Menschen und die Entwicklung der Gesellschaft bringen. Die menschenzentrierte Produkt- und Arbeitswelt voranbringen.
In meiner Rolle als Organisationsentwickler und Coach treibt mich die Vorstellung einer lebendigen und effektiven Organisation an, wo die Menschen mutig auf eine Entdeckungsreise gehen können, um neue Welten für sich persönlich und für die Organisation zu entdecken.
Dabei spüre ich auch die Verantwortung, dass sich die Menschen in der Transformation nicht verlieren. Was mich hierbei antreibt, ist das die Menschen Vertrauen zu sich selbst und zu anderen haben und ihren eigenen Wert spüren können.
Dies drückt sich in meinem Purpose aus: Vertrauensvoll verbunden und neugierig kraftvoll neue Welten der Organisation entdecken.
Mit meinem Purpose: „Verbinden, was sich nicht alleine findet“, verbinde ich sowohl Menschen als auch Potentiale und Informationen im komplexen Umfeld.
Ich begleite mit viel Mut, Initiative und Intuition den inneren Wandel von Europace. Als Potentialentfalter führe ich Menschen an die Schwelle ihres größten Potentials und ermögliche ihnen dann den Zugriff darauf, um eine der größten Aufgaben von Führung zu treiben.
Zuerst das eigene Potential zu heben und damit die eigene Energie anzuheben und dann die Mitarbeiter dabei zu begleiten, dasselbe zu tun.
WARUM SOLLTE EINE FREIRÄUMERIN AUSGERECHNET EURE PIONIERSTATION BESUCHEN?
Wir sind Experten mit einer Menge Erfahrung und Herz. Wir wissen, das wir gemeinsam noch viel mehr erleben und neues entdecken können. Wir lieben es, dies gemeinsam mit euch und in der Verbindung mit anderen zu tun. Weil es mehr Spaß macht und nicht anders geht.
WELCHE FRAGEN BRINGT IHR SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Was habt ihr gelernt?
- Was hilft bei euch?
- Wie können wir unsere Erkenntnisse und Erfahrungen in die Gesellschaft tragen?
metafinanz - Matthias Gotz, Reinhold Lampl
WAS MACHT metafinanz ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Wir machen, wovon andere reden
Wir veränderten uns von einer traditionellen zu einer agilen Organisation. Heute steuern wir unser Geschäft mit über 800 Kolleginnen und Kollegen dezentral statt zentral, Pläne und Budgets sind obsolet und Führung neu definiert.
Durch kurze Entscheidungswege sind wir schneller und anpassungsfähiger. Wir entwickeln Innovationen durch motiviertere Mitarbeiter, Unternehmertum und Leadership, um dies für mehr Produktivität einzusetzen. Es gibt Höhen und Tiefen und es ist sicher nicht immer leicht. Aber immer lehrreich.
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Der NewWorkStrategist: Digitalisierung und Innovation im Blut – die Menschen im Herzen.
Als Pionier mit der ganzheitlichen Sicht auf die Themen Business, Technologie und Mensch stehe ich für Inspiration, Engagement und Vernetzung von Menschen und Unternehmen für eine bessere Zukunft.
Der Klimawandler: Unternehmenskultur, Führung und Gesundheit sind meine Kernthemen.
Ich habe unsere eigene Transformation durch die Abschaffung des mittleren Management am eigenen Leib erlebt und mich entlang der „klassischen Change-Kurve“ weiterentwickelt. Heute gehe ich gestärkt daraus hervor und berate und begleite Unternehmen und Führungskräfte auf Ihrer ganz persönlichen Transformation.
WARUM SOLLTE EINE FREIRÄUMERIN AUSGERECHNET EURE PIONIERSTATION BESUCHEN?
Weil wir machen, wovon andere reden. Getreu dem Motto: „Machen ist wie wollen, nur krasser!“
WELCHE FRAGEN BRINGT IHR SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Was empfinden andere Unternehmen als die größte Herausforderung in der Transformation in eine agile Welt?
- Wie wird Karriere in einer agilen Welt (neu) definiert?
XITASO - Martin Huggenberger, Julia Winkler
WAS MACHT XITASO ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Die XITASO bearbeitet als IT-Dienstleister komplexe Kundenaufträge. Wir stellen den Mitarbeiter in den Mittelpunkt, entwickeln unsere Organisation stets weiter und setzen auf agile Methoden und Selbstorganisation.
Unsere Entwicklerteams bilden die Schnittstelle zum Kunden. Deshalb ist es uns wichtig, dass hier Entscheidungen selbstorganisiert getroffen werden können. Als Controlling Team wollen wir dafür die nötigen Strukturen, die Transparenz und das nötige Wissen schaffen.
Da uns Literatur und Vergleichsunternehmen oft fehlen, versuchen wir, die für uns passende Lösung zu finden, indem wir Controllingpraktiken adaptieren und mit organisatorischen Modellen verknüpfen. Dabei stoßen wir immer wieder an unsere Grenzen, orientieren uns um und versuchen uns in kurzen Zyklen zu verbessern.
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Als geschäftsführender Gesellschafter und CFO der XITASO liegt mein Hauptaugenmerk neben der strategischen Weiterentwicklung unseres Unternehmens v.a. darin, auf den nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg der Firma zu achten und dies bei der Weiterentwicklung von Organisation und Prozessen immer im Blick zu behalten.
Wir setzen bei XITASO stark auf Selbstorganisation und wollen dies in Zukunft noch ausweiten. Denn wir sind davon überzeugt, dass es uns erfolgreicher und schneller macht, wenn Mitarbeiter und Teams eigenverantwortlich Entscheidungen treffen.
Meine Aufgabe liegt vor allem darin, die nötigen Strukturen und Orientierungshilfen zu schaffen und als Coach und Impulsgeber allen zur Verfügung zu stehen.
Als Controllerin bei der XITASO verstehe ich mich als Dienstleisterin für jeden einzelnen Mitarbeiter, nicht nur für das Management. Mein Ziel ist es, dass alle stets über den Projekt- und Firmenerfolg informiert sind, um ihnen die Möglichkeit zu schaffen, Entscheidungen selbstorganisiert treffen zu können.
Dabei stehe ich gerne beratend zur Seite. Persönlich sehe ich mich immer wieder der Herausforderung gegenüber, dass Literatur und Fortbildungsmöglichkeiten für agiles Controlling fehlen. Daher müssen wir neue Wege einschlagen, eigene Konzepte erarbeiten und ausprobieren.
Gerne möchte ich die von uns erarbeiteten Ideen mit anderen Konferenzteilnehmern betrachten, um unsere Erfahrungen zu teilen und neue Denkanstöße zu bekommen.
WARUM SOLLTE EIN FREIRÄUMER AUSGERECHNET EURE PIONIERSTATION BESUCHEN?
Wir wollen darüber diskutieren, wie man wirtschaftlichen Erfolg in selbstorganisierten Unternehmen sicherstellen kann. Hierbei geht es uns darum, welche Strukturen geschaffen werden müssen und wie man den Mitarbeitern die notwendige Information zur Verfügung stellen kann.
WELCHE FRAGEN BRINGT IHR SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Wie viel Planung und laufendes Forecasting benötigen wir und wer sollte dafür wie viel Zeit verwenden, um wirtschaftliche Stabilität immer zu gewährleisten?
- Wie bekommen unsere selbstorganisierten Teams das Wissen und verbessern ihre Kompetenz darin, Entscheidungen auch mit dem Fokus auf wirtschaftlichen Erfolg treffen zu können?
- Benötigen einzelne Mitarbeiter oder Teams Zielvorgaben für die wichtigsten KPIs oder reicht es aus, diese auf Gesamtunternehmensebene als Orientierung vorzugeben?
- Welche Kennzahlen eignen sich, um Teams die Gesamtunternehmenssituation schnell und prägnant aufzuzeigen? Wie genau muss der Zusammenhang zwischen Teamkennzahlen und Gesamtergebnis regelmäßig erläutert werden?
- Sollte die Steuerung der sonstigen Gemeinkosten dabei innerhalb oder außerhalb der Teams liegen und sollte jedes Team einen Teil dieser Kosten automatisch mittragen?
Kreisjugendring München Land - Marcus Fink, Lena Schuster, Daniel Gögelein
WAS MACHT den Kreisjugendring München ZU einer Pionierorganisation?
Der Kreisjugendring München-Land (KJR) vertritt als eine der größten Jugendorganisationen in Bayern die Interessen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der KJR ist Dachverband der Jugendverbände und Jugendinitiativen im Landkreis München. Durch vielfältige Bildungs- und Freizeitangebote fördert der KJR die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen und das soziale Miteinander.
Dafür beschäftigt er über 500 hauptberuflich Mitarbeitende in mehr als 120 Einrichtungen sowie viele ehrenamtlich Aktive. Nach einer starken Wachstumsphase steht die Ausrichtung auf die pädagogischen Grundprinzipien der Jugendarbeit auch im Miteinander und der Zusammenarbeit in der Organisation im Fokus.
Diese Prinzipien wie z.B. Selbstbestimmung, Partizipation oder auch Lebensweltorientierung entsprechen der Ausrichtung vieler neuen Organisationsformen in der Arbeitswelt. So sind auch im KJR neue, innovative Formen der Zusammenarbeit entstanden. „Prinzipienreiterei“, meetups für Führungskräfte oder „ein Date mit dir selbst“ zum Thema Freiräume sind u.a. Beispiele die wir euch gerne vorstellen.
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Marcus Fink, Geschäftsführer. Mir ist bewusst geworden, dass die Verlinkung der pädagogischen Ausrichtung mit dem Organisationshandeln, neue Formen der Zusammenarbeit ermöglicht. Dies ist im Miteinander in der Organisation oft neu und innovativ, aber in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen gibt es hingegen viel Erfahrung. Diese Tatsache führt zu einer hohen Identifikation der Kolleginnen mit ihrer Arbeit und neuen Ansätzen.
Ein zentraler Punkt ist in diesem Rahmen, natürlich auch die Rolle der Geschäftsführung und der Führungsarbeit insgesamt neu zu definieren. Da ich sowohl im Bereich (Jugend-)Bildung, als auch im Kontext der Arbeitswelten unterwegs bin, habe ich die Möglichkeit diese Bereiche immer wieder zu verbinden.
Lena Schuster, Referentin Kommunale Jugendarbeit. In der Arbeit mit Jugendlichen haben wir Prinzipien, nach denen wir handeln, diese Prinzipien leiten mich auch in meiner Rolle als Referentin. Mir ist es ein großes Anliegen Offenheit, Wertschätzung, Vielfalt und Mitgestaltung auch innerhalb der Organisation möglich und sichtbar werden zu lassen.
Wie schaffen wir es die Prinzipien, die unsere Haltung in der Jugendarbeit prägen, auch in einer Organisation mit über 500 Mitarbeitern strukturell zu verankern und im Miteinander zu leben? Welche Kleinigkeiten können Großes bewirken und was braucht es Neues und Innovatives um selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Arbeiten zu ermöglichen? Außer Mut und Vertrauen von allen Beteiligten!
Daniel Gögelein, Mitglied des Vorstands. Durch meine Ausbildung, das Studium im Bereich Soziologie und mein ehrenamtliches Engagement habe ich bereits viele unterschiedliche Arten von Organisation kennengelernt.
Die Anforderungen an Organisation haben sich in den letzten Jahren zu einem facettenreichen Spektrum entwickelt. Auch in unserer Organisation haben sich nach einer starken Wachstumsphase neue Arbeitsformen und Strukturen entwickelt. Dabei waren unsere Prinzipien und Werte, die wir in der Jugendarbeit vermitteln, auch im Fokus der organisatorischen Themen.
WARUM SOLLTE EIN FREIRÄUMER AUSGERECHNET EURE PIONIERSTATION BESUCHEN?
In über 70 Jahre hat sich der KJR München-Land in unterschiedliche Richtungen entwickelt, immer orientiert an den pädagogischen Prinzipien.
Mit einem starken Fokus auf diese Prinzipien wurden in den letzten Jahren die Zusammenarbeit und Struktur der Organisation neu ausgerichtet. Es sind ganz interessante Formate entstanden, Themen bearbeitet worden und immer wieder sind wir auch an Grenzen gestoßen. Davon berichten wir gerne und möchten uns mit euch austauschen.
WELCHE FRAGEN BRINGT IHR SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Wieviel Freiraum kann es geben und wann ist er den Kolleginnen zu groß?
- Wie kann Mitarbeiterfürsorge in einem selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Arbeitsleben aussehen?
- Modelle und Ideen der Transformation: Welche Erfahrungen gibt es?
sozKom - Rita Resch, Kathrin Stern
WAS MACHT SOZKOM ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
sozKom wurde als sozialer Dienstleistungsbetrieb im September 2007 von 4 PionierInnen mit einer großen Vision gegründet – 10 Jahre später war die Vision übertroffen.
Wir legen besonderen Wert darauf, mit MitarbeiterInnen auf Augenhöhe zu kommunizieren und jede Person (MitarbeiterIn/KundIn/AuftraggeberIn/KooperationspartnerIn/etc.) WERT ZU SCHÄTZEN. Für jede Person im Unternehmen wird im Rahmen einer kollegialen, stärkenbasierenden und fördernden MitarbeiterInnenführung, der richtige Platz gesucht, denn nur wenn alle bestmöglich eingesetzt sind, Spass an ihrer Arbeit haben und Sinn darin sehen, ist es ihnen möglich, optimale Leistung zu erbringen.
2017 erstellten wir eine Gemeinwohlbilanz und reflektierten die Werte „Menschenwürde“, „Solidarität und Gerechtigkeit“, „Ökologische Nachhaltigkeit“ sowie „Transparenz und Mitentscheidung“.
WAS MACHT Euch ZU EINER PIONIERen?
Zu zweit in der Geschäftsführung ergänzen wir uns optimal und verstehen uns nach 10 Jahren fast blind und taub. Ich bin oft die Visionärin, die nach vorne prescht, neue Ideen ins Rollen bringt und sehr extrovertiert nach außen geht.
Meine Geschäftspartnerin Rita stellt den idealen Gegenpol dar, als meist ruhender Pol, der gut abwiegt und Sicherheitsnetze spannt. Aber es geht bei sozKom keinesfalls „nur“ um uns Geschäftsführerinnen, mindestens genauso wichtig ist jede/r einzelne MitarbeiterIn (von LeiterIn über Personalverrechnung bis hin zur Reinigungskraft). Jede/r im Unternehmen ist eingeladen, sich einzubringen.
Nur gemeinsam denken wir anders, nur gemeinsam sind wir sozKom.
Warum sollte ein Freiräumer ausgerechnet Eure Pionierstation besuchen?
Weil wir im letzten Jahr unser Unternehmen einem „Gemeinwohl-Check“ unterzogen haben. Davon können wir berichten:
- Wie entsteht eine Gemeinwohlbilanz?
- Was bringt sie dem Unternehmen?
- Welche Herausforderungen ergeben sich daraus?
- Wie reagiert die sozKom auf den Veränderungsbedarf im Bereich „Transparenz und Mitbestimmung“?
WELCHE FRAGEN bringt Ihr SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- New Work – neue Ideen am Weg zur sozKomKratie, Stolpersteine und Beharrlichkeit am Weg der Umsetzung
- MitarbeiterInnenbeteiligung – von Erfahrungen lernen – Wege der Beteiligung unter Berücksichtigung der Verantwortungsbereiche
T-Systems Schweiz - Maik Puk
WAS MACHT T-Systems Schweiz ZU EINEM PIONIERUNTERNEHMEN?
Wir pilotieren seit 16 Monaten als Landesgesellschaft der Deutschen Telekom einen interdisziplinären Holacracy Aus- und Weiterbildungs-Piloten, sowie seit 12 Monaten eine responsive HR Organisation.
WAS MACHT DICH ZU EINEM PIONIER?
Ich breche Muster, ich bringe Bewegung in starre Strukturen, ich habe Beharrlichkeit und die Achterbahn der Resilienz und Achtsamkeit durchlebt.
Meine Neugier, meine Beharrlichkeit und meine hohe Frustrationstoleranz, Neues zu bewegen und mit Unbekanntem umzugehen.
WARUM SOLLTE EINE FREIRÄUMERIN AUSGRECHNET ZU EURER PIONIERSTATION KOMMEN?
Persönlich untergehen und gestärkt wieder auftauchen – Agilität, Responsivität, Selbstmanagement hat seinen Preis – zahlen tut ihn der Mitarbeiter.
WELCHE FRAGEN bringst Du SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Wieso bin ich nachher Schuld, wenn die Organisation sich vor Bewegung drückt?
- Wieso versuche ich die Spannungen zu kompensieren und projiziere alles auf mich?
- Wieso implodieren die Emotionen?
- Wieso kommt die Erkenntnis immer zu spät?
Siemens Gasturbinenwerk Berlin Moabit - Ronny Großjohann, Robert Harms
Was macht Eure Organisation zu einem Pionierunternehmen?
Wir begleiten traditionelle Unternehmensbereiche mit starken operativen Bezug durch die kulturelle Transformation hin zu einer neuen Arbeitskultur, die geprägt ist von flüssigen Hierarchien und selbstorganisiertem Arbeiten in flexiblen Teams.
Unser Fokus liegt auf Fabriken und ganzen Fabriknetzwerken. Das Potenzial der hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann durch die Einführung neuer Arbeitsweisen entfaltet werden und ermöglicht eine Win-Win Situation für Mitarbeiter und Organisation.
Was macht Euch zu Pionieren?
Zu zweit begleiten wir seit mehr als vier Jahren den Transformationsprozess von einer klassisch gelebten Unternehmensstruktur hinzu einer New-Work-Arbeitskultur im Fertigungsumfeld.
Begonnen hat dieser Prozess durch eine Krisensituation bei einem festgefahrenen Fabrikplanungsprojekt. Durch den „Umsturz“ der damals vorherrschenden Vorgehensweisen, der Arbeitskultur und den Mitarbeitern, die den Mut hatten solche Großprojekte anders anzugehen, haben wir die Kraft der Selbstorganisation und der flüssigen Hierarchien und der damit einhergehenden Freiräume erfahren.
Als Graswurzelbewegung leisten wir jeden Tag Pionierarbeit um diese Kultur im gesamten Fertigungsnetzwerk zum Leben zu erwecken.
Warum sollte eine Teilnehmerin ausgerechnet zu Eurer Pionierstation kommen?
Wir zeigen auf, wie wir im traditionellen, operativen Umfeld Teams und Gruppen ermutigen und befähigen, sich Freiräume zu schaffen und die damit verbundene Selbstorganisation und Verantwortung zu übernehmen.
Welche Fragen bringt Ihr selbst zur Pionierstation mit?
- Wie hält man ein selbstorganisiertes Team langfristig am Leben, wenn immer wieder klassische Unternehmensvorgehensweisen gegenwirken?
- Wie können selbstorganisierte Teams ihren eigenen Prozess der Entscheidungsfindung besser strukturieren?
Bildungspioniere
Bildungspioniere sind für uns Schulen oder andere Bildungseinrichtungen, die bereits Bildungskonzepte leben, die gut zu den Grundfesten Neuen Arbeitens (Selbstorganisation, Ganzheit, Sinn/Purpose) passen.
Bildungspioniere werden auf Unternehmenspioniere treffen. Gerade von diesem Aufeinandertreffen von Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen erwarten wir uns einen befruchtenden Austausch von Erfahrungen und Ideen in beide Richtungen: Wie können Bildungseinrichtungen und Unternehmen voneinander lernen, wenn es darum geht, Selbstorganisation zu fördern, den ganzen Menschen mit all seinen Talenten zu sehen, oder die Sehnsucht nach Sinn, Purpose zu fördern?
KLEX
Studierende im Aufbruch
Volksschule Kalkleiten
Neue Mittelschule
PH Steiermark
SiP Knallerbse Graz
Netzwerk der Freilerner
Projektschule Graz
Volksschule
St. Oswald
KLEX - Sabine Höfert, Anita Haxhija, Susanne Gmeiner, Bettina Halder, Christine Mayr-Bauernhofer, Andrea Pfandl-Waidgasser, Sabine Baumer
WAS MACHT das KLEX ZU EINER PIONIERorganisation?
KLEX ist eine lernende Organisation
Wir fördern innovatives Handeln, stützen uns auf Vertrauen und Teamgeist, Prozessorientierung und Selbstregulierung. Wir reflektieren Strukturen, Ordnungsrahmen und Abläufe.
KLEX stellt Beziehungen in den Fokus
In der KLEX-Schulgemeinschaft bauen wir auf Respekt, Wertschätzung, Gleichwürdigkeit und Vertrauen. Wir Lehrerinnen und Lehrer sind auf Verbindung ausgerichtet. Viele von uns unterstützt dabei die Haltung der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg.
KLEX öffnet Lernräume
- Offene Lernformen, individualisiertes und selbstorganisiertes Lernen
- Vernetzung der Fachlernziele
- Stärkung persönlicher Interessen sowie Förderung eigener Denk- und Lösungswege der Schülerinnen und Schüler in neuen Aufgaben- und Unterrichtsformaten
- Individuelle Entwicklungsbegleitung gestützt auf Wochenanfangs- und -abschlusskreis, Buddybook, Lernjournale, Kind-Eltern-LehrerInnen-Gespräche
- Entwicklungsförderndes Feedback
- Theaterspielen als Möglichkeit zur Selbsterfahrung
- Gestaltung der Räume als Lern- sowie Lebensorte
- Kooperation mit außerschulischen Lernorten
- Rituale, Feste und Feiern zur Rhythmisierung unseres Schullebens
- Inklusion
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Schon als Kind hat sich manches Unbehagen über Missstände in meiner kindlichen Welt eingeprägt in einer zukunftsgerichteten Form: „Das mach ich später einmal anders!“
So wurde mein Erwachsenenleben zu einem Forschungsvorhaben. Denn: wie geht es denn anders? Und wie anders soll es sein? Meine Visionen wurden genährt von tatkräftigen, scharfsinnigen, spirituellen, lebensfrohen, naturverbundenen Menschen sowie von existenziellen Erfahrungen.
Meine Gestaltungskraft ist ein Geschenk, mit dem umzugehen ein ständiger Lernprozess ist. So habe ich bereits an einigen Pionierprojekten als Lernende wie als Gestaltende und Tragende mitgewirkt, unter anderem am pädagogischen Konzept und am ins Leben Bringen des KLEX – in den ersten 5 Jahren in der Funktion der pädagogischen Leitung, nunmehr an der Basis als Lehrerin.
Schon vor und während meines Studiums der Kunstgeschichte habe ich mich auch selbst künstlerisch betätigt. Durch meine beiden Töchter entstand die Freude daran, andere gestalterisch zu begleiten und so studierte ich zuerst in Graz und danach an der Kunstuniversität Linz Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten.
Ich interessiere mich sehr für die Vernetzung von Wissenschaft und Kunst, die in der zeitgenössischen Kunstpraxis immer wieder zu finden ist und andere Zugänge zum Wissenserwerb aufzeigt.
Das ästhetische Forschen stellt für mich eine weitere Möglichkeit dar in ein selbstorganisiertes, selbstmotiviertes Lernen und Gestalten zu finden. Diesen und andere Ansätze konnten wir als Team von „Open Your Mind“ in die Konzeption des Oberstufenfaches einfließen lassen.
Meine Aufgabe, Kinder und Jugendliche ein Stück ihres Weges zu begleiten, ist mir eine Herzensangelegenheit. Ich war im streng geregelten bayrischen Schulsystem tätig, schon immer auf progressive Schulen schielend, dann in der Erwachsenenbildung und schließlich hat es mich wieder an die Schule zurückgezogen.
Zu meiner Freude bin ich am Klex gelandet. Neben gegenseitiger Wertschätzung ist Schülerautonomie in Form von offenem Lernen, Wahlmöglichkeiten und Freiräumen eine der tragenden Säulen der Klex. Wenn gegenseitiger Respekt für mich schon immer die Basis für erfolgreiches voneinander Lernen war, so erlebe ich an dieser Schule immer wieder, dass Schülerautonomie nicht zu „Chaos“ führt, wie einmal ein besorgter Hospitant anmerkte, sondern ganz im Gegenteil, zu langfristig tragfähigem, echtem Lernen.
Zutrauen, Begleiten, Fordern und in den jungen Menschen Mut, ein stabiles Selbst und Mitmenschlichkeit zu fördern, das sehe ich als unsere Aufgabe. In der Unterstufe hat sich am Klex schon viel getan, mein Engagement liegt daher vor allem im Bereich der Oberstufe. Auch dort muss noch ein weiteres Aufbrechen der bestehenden Strukturen möglich sein, um das „same fits all – Prinzip“ nachdem Oberstufe und Matura weitestgehend ausgerichtet sind, zu verändern in Richtung Individualisierung der Anforderungen.
Gleichzeitig ist es mir ein Anliegen mehr Bewusstsein für unsere Rolle als „global citizens“ zu schärfen. Wenn jeder seine Stärken entfalten kann, kommt dies dem gemeinsamen Ganzen zugute.
Ich war und bin nach meinem Germanistik-, Psychologie-Philosophie-Pädagogik – Studium als selbständige Texterin und Schreibcoach (www.schreibfreu.at) tätig, bevor ich im KLEX-Gründungsjahr als D-Lehrerin beginnen durfte.
Mir war es selbstverständlich, selbstbestimmt und gestaltend zu arbeiten, ich hätte nicht gedacht, dass das in einer Schule möglich ist. Darum bin ich hängen geblieben und schätze es, die Schülerinnen und Schüler zu einer Form des Arbeitens animieren zu können, die auch ich als Lehrerin lebe.
Aus meiner eigenen Ausbildungszeit und durch die Arbeit mit den Jugendlichen weiß ich, dass nur Inhalte hängen blieben, die man selbst erarbeitet hat. Schön ist es, wenn man ohne Scheu und Angst, blöd dazustehen, fragen kann. Das ist eigentlich das Beste, Fragen sind das Beste und man fragt am liebsten eine vertraute Person, denn dann muss man nicht Sorge haben, dass es peinlich ist.
Darum arbeiten wir im KLEX an den Beziehungen zu den Schülerinnen und Schülern und an den Beziehungen zwischen den Schülern und Schülerinnen, sodass es möglich wird, Fragen zu stellen. Mit jeder Frage passiert Lernen. Bei uns sind SchülerInnen von LehrerInnen angeleitet, zugleich sind sie oft Teil eines Arbeits-Teams und Ein-Personen-Unternehmen sind sie auch. Das KLEX ist eine Schule, in der sich das Leben abspielt.
Die ersten fünfzehn Jahre nach Abschluss meines Lehramtsstudiums war ich in der Erwachsenenbildung tätig und habe die dort gelebten Aspekte der Freiwilligkeit und Wahlmöglichkeit liebgewonnen. Als Quereinsteigerin in die Schule war mir der respektvolle Umgang, der zwischen Erwachsenen erwartet wird, auch in meiner neuen Arbeitswelt eine Selbstverständlichkeit. Wertschätzung, Autonomie und Selbstverantwortung sicherzustellen, sind nach wie vor Herzensangelegenheiten von mir.
Schule als Lern- und Lebensort, das ist das Versprechen auf der Website unserer Schule. Nicht nach der Schule beginnt das Leben, der eigentliche Sinn, der eigentliche Genuss – nein, die vielen Jahre, die vielen Tage, die vielen unzähligen Stunden jedes/jeder einzelnen meiner SchülerInnen sind die Zeit, in der Leidenschaft, der Sinn, Unsinn des Leben stattfinden.
Junge Menschen zu begleiten und ihnen ihre Gestaltungsmöglichkeiten zu vermitteln, sehe ich als meine Aufgaben. Wir alle nehmen teil an der Gestaltung unserer Zukunft, unserer Umwelt und unseres Planeten – und nur mit dem Glauben an diese unsere Selbstwirksamkeit können wir verändern und die Herausforderungen unserer Zeit meistern. Wissen, Bildung, Ausbildung bewahren Freiheit, Menschenrechte und Demokratie – sie sind auch die Basis für die nächsten Generationen um notwendige neue Wege zu gehen.
Die Gründung und Entwicklung unserer Schule gaben mir die Möglichkeit, meine Überzeugungen von Beginn an einfließen lassen zu können.
Ich sehe mich am KLEX u.a. als Mit-Initiatorin und Organisatorin von Ritualen. Meine Arbeit in diesem Bereich lässt sich als Versuch beschreiben, im Organismus der Schulgemeinschaft besondere Zeiten mit allen Beteiligten interaktiv zu markieren und zu gestalten.
Dafür beanspruchen wir Räume und Zeiten, die aus dem Alltag und aus der Benotung fallen. Diese Rituale rhythmisieren das Schuljahr und versuchen das zu verdichten, was ohnedies ist. Manchmal umfassen sie ein größeres Kollektiv (wie bei der Frühlingsaktion die gesamte Unterstufe) und manchmal geht es um Teilgruppen.
Diese anderen Zeiten ermöglichen klassenübergreifende Begegnungen und authentischen Selbstausdruck von Kindern, Jugendlichen und Kolleg*innen. Das Nachdenken und Austauschen über Rituale inspiriert und vergnügt, weil sich darin das ganze Leben spiegeln kann.
Welche Rituale treffen den Geschmack, Humor und die (Form-) Sprache von Kindern und Jugendlichen? Wie gelingt maximale Partizipation? Wie kann die Gestaltung der Freiwilligkeit Rechnung tragen?
Ich bin immer wieder als Pionierin unterwegs. Meine natürliche Neugier, mein Mut Dinge anzugehen und meine Intuition dafür, zu tun, was gerade gebraucht wird, bringen mich immer wieder auf neue Wege und mit interessanten Menschen und Inhalten zusammen.
An der KLEX unterstütze ich SchülerInnen und LehrerInnen durch Coaching, Mediation, Moderation und Training mit dem Schwerpunkt Gewaltfreie Kommunikation. Dabei erlebe ich, wie hilfreich diese Haltung und Methode sein kann, wie viel Klarheit und Leichtigkeit entstehen kann und wie sich Lösungswege auftun können.
Seit über 20 Jahren bin ich auch als Umweltpädagogin in der Bildung für nachhaltige Entwicklung tätig. Ich kreiere Projekte, entwickle und leite Weiterbildungen, betreue, verbinde und vernetze.
Meine Freude am Helfen und Kreativ sein, Querdenken, Motivieren und Inspirieren kombiniere ich mit meinen Kompetenzen aus meinen vielfältigen Arbeitsbereichen und lasse Neues entstehen. Ich habe das große Glück tun zu können, was ich als sinnvoll und wichtig erachte. Ich gebe meine Erfahrungen und Werkzeuge weiter und kann dadurch viele auf ihrem Weg unterstützen und begleiten.
WARUM SOLLTE EINE FREIRÄUMERIN AUSGERECHNET EURE PIONIERSTATION BESUCHEN?
Am Montag stellen wir unsere Praxis und unsere Erfahrungen mit dem Offenen Lernen vor. Weiters kannst du erfahren, wie Gewaltfreie Kommunikation im KLEX gelebt wird.
Am Dienstag erfährst du etwas über OYM (Open Your Mind) und Studierzeiten als innovative Unterrichtsformate in der Oberstufe. Weiters haben sich unsere MaturantInnen Gedanken zur Schule der Zukunft gemacht und laden zu Elevator Pitches ein.
An beiden Tagen kannst Du vom späten Vormittag bis nach der Mittagspause an unserer Extra-Station in der Markthalle erfahren, welche Rolle Rituale am KLEX spielen. Vielleicht willst auch du mit Glückssteinen handeln?
WELCHE FRAGEN BRINGT IHR SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- (Wie) kann im Kontext Schule an einer echten Vertrauenskultur auf allen Systemebenen gearbeitet werden?
Neue Mittelschule der PH Steiermark - Barbara Dohr, Andrea Wagner
Über die Neue Mittelschule der PH Steiermark
Als eingegliederte Praxisschule der Pädagogischen Hochschule hat unsere Schule vielfältige Aufgaben: Wir entwickeln Schule und Unterricht weiter und versuchen aktuelle pädagogische Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen. In den pädagogisch praktischen Studien erarbeiten sich die Studierenden durch reflektierte Unterrichtsbeobachtung und angeleitetes Unterrichten erste Erfahrungen im Lehrberuf.
Unsere wichtigste Aufgabe ist es aber, ein Lernort für Kinder und Jugendliche zu sein, ein Ort an dem sie gerne lernen, sich als wertgeschätzte Individuen erleben und ein Ort an dem sie ins kreative Tun kommen.
Unsere Schule wird seit 3 Jahren zu einer verschränkten Ganztagesschule aufgebaut, einer Schule, in der es mehr Zeit gibt für das Lernen, für das Leben in Gemeinschaft und das Tun, für Aktivitäten, die Talente fördern und auf die Anforderungen der Zukunft vorbereiten.
Über Andrea
Viele Erfahrungen haben mich auf meine Tätigkeit als Leiterin der Praxis Neuen Mittelschule der Pädagogischen Hochschule Steiermark vorbereitet.
Die außerschulische Jugendarbeit, das Erststudium (Lehramt für Bewegung und Sport, Psychologie, Philosophie und Pädagogik), das Diplomstudium in Psychologie mit meiner Diplomarbeit über Kreativität in der Mathematik, die Arbeit bei Pro Talent, das Studium für Bildnerische Erziehung und meine Arbeit in verschiedenen Schulentwicklungsprojekten.
Auch an meinen beiden Kindern bin ich gewachsen, an ihren besonderen Begabungen und Behinderungen.
Über Andrea als Pionierin
Tatsächlich habe ich im Lauf meines Lebens einige Wege in der Bildungslandschaft für andere vorbereitet. Ich war eine der ersten Lehrer/innen, die sich über den ECHA Lehrgang in das Gebiet der Begabungsförderung gewagt haben. In der Schule und als Mitarbeiterin des Vereins Pro Talent habe ich als Lehrerin besonders begabte Jugendliche in Enrichmentkursen gefördert und bestärkt.
In den Sozial Integrativen Modellklassen in Kalsdorf konnte ich ab 2002 neue Erfahrungen sammeln. In diesen vier Modellklassen wurden erstmals in Österreich in der Sekundarstufe 1 Kinder und Jugendliche mit Sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam in Gymnasialklassen als Expositur des BG/BRG Klusemannstraße unterrichtet. Diese gemeinsame Arbeit hat mich weiter bestärkt, Kinder und Jugendliche auf ihren ganz persönlichen, unterschiedlichen Lernwegen zu begleiten und neue, kreative Lernlandschaften zu gestalten.
Die Arbeit als Lehrerin und in der Koordination des Teams hat mir dann eine neue Herausforderung geschenkt. Ich war ab 2009 im Pionierteam der verschränkten Ganztagsschule Klusemann Extern (Klex), aus der mit unterschiedlichen reformpädagogischen Ansätzen eine Schule entstanden ist, in der offenes Lernen, vernetzter Unterricht und wertschätzender Umgang gelebt wird.
Seit Herbst 2013 bin ich nun als Leiterin der Praxisschule tätig. Viele meiner Erfahrungen konnte ich einbringen um die Schule zu einem lebendigen Ort für Schüler/innen, Lehrer/innen und Studierende zu entwickeln. Wir leben Schule von morgen schon heute und gehen mit Freude und Mut an neue Herausforderungen heran — und mit der richtigen Haltung: Das Kind, der/die einzelne Jugendliche steht in seiner Ganzheit immer im Mittelpunkt.
Über Barbara
Ich bin selbstständige Sprach- und Kommunikationstrainerin in der Erwachsenenbildung und Mutter von zwei Töchtern.
Als Trainerin war es mir seit Beginn meiner Tätigkeit ein großes Anliegen nachhaltig, wertschätzend und kooperativ zu unterrichten und meine Teilnehmer und Teilnehmerinnen dabei zu unterstützen selbstorganisiertes und selbstgesteuertes Lernen zu lernen.
Über Barbara als Pionierin
Im gleichen Maße, wie mir ein ganzheitlicher Zugang zu Lehren und Lernen bei meiner Trainingstätigkeit von größter Bedeutung ist, war und ist es mir bei meinen Töchtern wichtig, dass sie in einer Lernumgebung aufwachsen und unterrichtet werden, die sie in ihrer Potenzialentwicklung optimal unterstützen und in der sie mit Respekt und Wertschätzung behandelt werden.
Nach einer privaten Volksschule und der Montessori-Klasse der VS Hirten in Graz besuchen sie nun die Praxisschule NMS Hasnerplatz, die wir als Schule bewusst ausgewählt haben, weil wir eben diese Werte in ihr umgesetzt sehen. Beide Töchter gehen sehr gerne zur Schule und besonders bei der Ganztagesform, die meine jüngere Tochter besucht, bin ich begeistert, wie gut und umfassend der Unterricht und die Begleitung der Jugendlichen funktioniert.
Ich bin deshalb als Bildungspionierin auf dieser Konferenz, weil ich gemeinsam mit Frau Wagner, Direktorin der Praxisschule NMS Hasnerplatz, zeigen möchte, dass auch an einer ‚Regelschule‘ ganzheitliche und pädagogisch moderne Konzepte in großem Stil umgesetzt werden können.
Netzwerk der Freilerner - Maria Durlacher, Karin Siakkos, Sigrid Haubenberger-Lamprecht
Was macht das Netzwerk der Freilerner zur Pionierorganisation?
Der Verein engagiert sich für die freie Wahl des eigenen Bildungsweges. Insbesondere soll die bewusste Entscheidung für das selbstbestimmte Lernen außerhalb schulischer Einrichtungen in Österreich dauerhaft ermöglicht werden.
Bedeutung – Freilernen (oder Unschooling) bezeichnet ein vom jungen Menschen selbstgesteuertes Lernen in seinem jeweiligen Lebensumfeld, im Unterschied zum Schulunterricht und zur klassischen Form des Hausunterrichts (oder Homeschooling). Bei dieser Art des Lernens gibt es daher keinen geplanten Unterricht oder bestimmte Zeiten am Tag, für die schulähnliche Aktivitäten vorgeschrieben sind. Im Wissen, dass Lernen und Bildung immer und überall stattfinden und an keinen Ort und keine Institutionen gebunden sind, erfolgt das Lernen hier nicht durch extrinsische, sondern ausschließlich durch intrinsische Motivation. Der junge Mensch entscheidet selbst, welchen Interessen er wann nachgeht.
Beim Freilernen geht es also nicht um ein weiteres pädagogisches Regelwerk sondern um einen anderen Blick auf das Lernen als höchstpersönliches und natürliches Bedürfnis jedes Menschen und gleichzeitig eine andere Haltung gegenüber dem Kind als gleichwertiger und gleichwürdiger Mitmensch. Getragen vom Vertrauen, dass jeder junge Mensch wiss- und lernbegierig die Welt entdecken und verstehen und im ständigen Spiel seine Gaben und Potentiale zur Entfaltung bringen will, verstehen sich die Eltern und anderen Bezugspersonen als Unterstützer und Begleiter der Lernprozesse, ohne diese bewerten oder lenken zu wollen.
Herausforderungen – Juristisch fällt diese Art des Lernens unter den Begriff „häuslicher Unterricht“, der von der Verfassung als Grundrecht geschützt ist. Das Schulpflichtgesetz wird von den Behörden so interpretiert, dass eine alljährliche Externistenprüfung nach öffentlichem Lehrplan an einer Regelschule abgelegt werden muss. Diese Form der Gleichwertigkeitsfeststellung, die so nicht im Gesetz steht, ist mit dem Freilernen unvereinbar. Sie verhindert eine freie Bildung aus eigenem Antrieb und stört die Entwicklung zu mündigen, eigenverantwortlichen Menschen. Es braucht umgehend neue Lösungen für all die jungen Menschen, die sich selbstbestimmt und mit Begeisterung ihr Wissen und ihre Fähigkeiten aneignen.
Ziel – Vielfalt im Bildungswesen bedeutet Bereicherung für alle Seiten. In einem wertschätzenden gleichberechtigten Dialogprozess sollen gemeinsam mit den zuständigen Behörden konstruktive Lösungen erarbeitet werden, die das uneingeschränkte „Frei-Sich-Bilden“ ermöglichen. Dies kann sofort auf Basis der geltenden Gesetze erfolgen, etwa durch eine Freilerner-freundliche Auslegung der Gleichwertigkeitsfeststellung (z.B. durch Kooperationen mit alternativ- pädagogischen Privatschulen). Unser Ziel ist aber die volle gesetzliche Umsetzung des Rechts auf freie, selbstbestimmte Bildung, so dass jeder Mensch seinen eigenen Bildungsweg selbst wählen kann!
Was macht Euch zu Pionieren?
Maria Durlacher
Im ersten Lebensjahr unserer Tochter erwachten mein Bauchgefühl, Vertrauen in mich selbst und die Natur wieder – ich bemerkte, dass das „Navigationssystem“ in mir, mich täglich auf Wege führt, die ich und meine Familie als erfüllend und sehr lebenswert empfinden. Seitdem mache ich auch „nur“ mehr das wozu ich mich berufen fühle:
Ich schaffe, zusammen mit anderen Familien, ein Umfeld in dem sich unsere Tochter mit innerer Würde entfalten kann, gebe Yoga und Naturwissen weiter (www.reichhaltig.com) und bin als bedürfnisorientierte Beraterin zu den Themen Stillen/Beikost/(Baby)Schlaf tätig. Seit ich denken kann faszinieren mich Pferde. Deshalb erlaube ich mir nun seit 1 ½ Jahren, Wissen und Fähigkeiten zu erlangen, um Pferd-Mensch-Beziehungen, artgerecht und stärkend für beide Seiten, grundlegen zu können.
Über Maria als Pionierin
Als Pionierin sehe ich mich vor allem deshalb, weil ich bemerkt habe, dass in unserer Kultur nur wenige Menschen sehen und fühlen, dass unsere Töchter und Söhne (und wir selbst) uns vollkommen entwickeln wenn wir unserem inneren „Navigationssystem“ vertrauen und folgen – sich frei, natürlich und selbstbestimmt bilden.
Freie Bildung in jedem Alter sehe ich als unglaublich potentialgeladene Bildungsmöglichkeit. – In England und Kanada, zum Beispiel, gibt es seitens des Ministeriums/der Öffentlichkeit/der Universitäten umfangreiche Unterstützung und Wertschätzung für Eltern von freilernenden Kindern, solch einen Umgang miteinander wünsche ich mir auch für Österreich.
Karin Siakkos
Ich habe von meinen Kindern (geboren 2005, 2008, 2012, 2014) gelernt, meiner eigenen Begeisterung zu vertrauen und mich von ihr tragen zu lassen. Dadurch entdecke ich nach und nach, was (in) mir liegt, mir Freude bereitet, und leicht von der Hand geht.
Dadurch erlaube ich mir auch selbst immer mehr, in meiner Begeisterung zu leben und nur noch das zu tun, was mich zum Leuchten bringt. Ich tue dies in meiner Arbeit als Begleiterin in meiner KREATIVwerkstatt am MITANANDA H.O.F., dem ersten österreichischen Freilerner-Infozentrum, einem Ort zum Sein und Tun für alle Altersstufen.
Sigrid Haubenberger-Lamprecht
Sigrid Haubenberger-Lamprecht, verheiratet, Mutter von zwei frei sich bildenden Söhnen (13 und 10 Jahre), abgeschlossenenes Architekturstudium, seit 2010 dienend im Malort-Wien tätig, neben der Vereinsarbeit auch Organisation von Vorträgen und Workshops zum Thema „Freilernen“.
Warum sollte ein Freiräumer ausgerechnet zu Eurer Pionierstation kommen?
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Welche Fragen bringt Ihr selbst zu Eurer Pionierstation mit?
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Studierende im Aufbruch - Victoria Koppenberger, Philip Neuhofer, Elhome Spahiu, Ute Vogl
WAS MACHT Eure ORGANISATION ZU EINER Pionierorganisation?
„Studierende im Aufbruch“ ist eine einzigartige Möglichkeit als Student/in neue Wege zu gehen. Erstmalig bekommen damit Studierende die Chance, total selbstbestimmt und selbstverantwortlich ihre Kompetenzen an Schulen einzubringen!
Wie es funktioniert? Schulen, die etwas verändern und einen Aufbruch wagen wollen, gehen ein Studienjahr lang eine Kooperation mit uns Studierenden ein. Die Schule nennt bedeutsame Entwicklungsthemen, wir (er-)finden dazu neue Ideen und mögliche Lösungen – ein gemeinsam getragener Schulentwicklungsprozess – eine bottom-up-Veränderung im System Schule startet!
WAS MACHT Euch ZU PIONIEREN?
Schule als ein Ort der Potentialentfaltung, in der alle Kinder ihre angeborene Begeisterung und Kreativität (er-)leben und ausbauen können! Ein Ort, an dem die Kinder im Mittelpunkt stehen!
Für diese Überzeugung arbeiten wir schon jetzt – wir warten nicht ab, bis wir ausgebildete Lehrer/innen sind oder Bildungsverantwortliche Veränderungen einleiten! Wir übernehmen Verantwortung und leisten unseren Beitrag dazu, dass die volle Potenzialentfaltung unserer Kinder in der Schule möglich ist. Das macht uns zu Pionier/-innen!
WARUM SOLLTE EINE FREIRÄUMERIN AUSGERECHNET ZUR EURER PIONIERSTATION KOMMEN?
Es erwarten jede/n Teilnehmer/in mitreißende Erfahrungsberichte und Impulse, wie Schule neu gestaltet werden kann. Aber noch wichtiger – Ideen dazu, wo man mit Veränderung anfängt und am besten nicht aufhört.
WELCHE FRAGEN bringt Ihr SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Welche Veränderungsprozesse sind notwendig, um Schule zeitgemäß und vor allem mit Fokus auf die Bedürfnisse der Kinder zu gestalten?
- Welche Ängste und Herausforderungen könnten Lehrpersonen im Wege stehen, um neue Pfade und Richtungen zu wagen?
- Wo gibt es Pionierschulen in Österreich, die schon einen Aufbruch wagten und welche Motivation steckt hinter diesem Aufbruch?
Volksschule Kalkleiten - Brigitta Hribernig, Sabine Mair-Nehammer
WAS MACHT EURE ORGANISATION ZU EINEM Bildungspionier?
Die Volksschule Kalkleiten arbeitet seit 15 Jahre nach dem pädagogischen Konzept von Peter Petersen, dem Jenaplan. Persönlichkeits- und Potentialentfaltung des einzelnen Kindes stehen im Mittelpunkt. Selbstorganisation, Eigenverantwortung und Eigenständigkeit werden von Beginn an gefördert.
Die Kinder kennen die Ziele des Lehrplans, die ihnen in Form von Mind Maps zur Verfügung gestellt werden. Kinder dürfen eigene Lernwege finden und arbeiten im persönlichen Tempo an den Zielen. Unsere Schülerinnen und Schüler können eigenen Interessen nachgehen, dürfen die Ergebnisse ihres Tuns in Präsentationen darstellen.
Im Sachunterricht wird projektorientiert gearbeitet und präsentiert. In den kreativen Bereichen werden Persönlichkeit und Begabungen der Kinder gefördert und gefordert. Unsere Schülerinnen und Schüler gestalten das Schulleben aktiv mit und beschließen Vorgänge demokratisch.
WAS MACHT EUCH ZU PIONIEREN?
Brigitta Hribernig: Direktorin, VS Lehrerin in der GS I, Montessori Pädagogin, Jenaplan Pädagogin, Schulentwicklungsberaterin, Obfrau von Schule im Aufbruch Steiermark
Sabine Mair-Nehammer: VS Lehrerin der GS II, Montessori Pädagogin, Jenaplan Pädagogin, Sonderpädagogin, Team Schule im Aufbruch Steiermark
Durch die eigenen schulischen Erfahrungen und die Schulerlebnisse mit den eigenen Kindern haben wir versucht ein System zu entwickeln, das den Kindern ermöglicht sich entsprechend ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten bestmöglich zu entwickeln. Die natürliche Neugierde und Freude am Suchen, Finden und Erfahren (Lernen) soll erhalten bleiben. Wir versuchen die Kinder mit dem passenden Werkzeug auszustatten, dass sie zum selbstständigen Bildungserwerb befähigt.
WARUM SOLLTE EINE FREIRÄUMERIN AUSGERECHNET ZUR EURER PIONIERSTATION KOMMEN?
Man kann erfahren, wie man von Beginn der Schulzeit an Selbstverantwortung, Kreativität und Begeisterung unterstützen und fördern kann. Damit Kinder Verantwortung für sich, ihre Mitmenschen und ihre Umwelt übernehmen, braucht es ein innovatives Schul- und Unterrichtskonzept.
Projektschule Graz - Stefanie Dinh, Helga Pöttler
WAS MACHT die Projektschule ZU EINER Pionierorganisation?
Die Projektschule Graz wurde 1979 von engagierten Eltern gegründet und ist die einzige nicht konfessionelle private Volksschule mit Öffentlichkeitsrecht in Österreich. In 4 Mehrstufenklassen werden Kinder aller Schulstufen gemeinsam unterrichtet.
Das gesamte pädagogische Team orientiert sich in ihrer Arbeit stark an den Grundsätzen der Gestaltpädagogik und strebt immer danach, in Beziehung zu sein und Beziehung zu ermöglichen- Beziehung zu sich selbst, Beziehung zum Gegenüber/ zur Gruppe und persönliche Beziehung zum Thema. Dazu bilden wir uns an mehrtägigen Seminaren, die mehrmals im Jahr stattfinden, gemeinsam fort.
WAS MACHT Euch ZU Pionieren?
Mein Ziel als Lehrerin ist es, die Welt zu verändern. Genau das versuche ich jeden Tag, ich (er)-lebe Momente mit den jungen Menschen und schaffe Raum für echte Begegnungen, die maßgeblich dazu beitragen können, Richtungen und Wege einzuschlagen, die zuvor nicht denkbar gewesen wären.
Meine Rolle als Lehrerin nehme ich als vielfältig wahr. Ich bin Beobachterin, Lernbegleiterin, Gesprächspartnerin, Zuhörerin, Erzählerin, Schauspielerin, Expertin, Lehrende und vieles mehr. Vor allem bin ich auch eine Lernende. Mit großer Begeisterung erforsche ich täglich, wie Kinder lernen und lerne dadurch viel über mich selbst.
WARUM SOLLTE EINE FREIRÄUMERIN AUSGERECHNET ZUR EURER PIONIERSTATION KOMMEN?
In diesem Jahr erzählen wir euch mehr über unsere gestaltpädagogische Arbeit mit den Kindern und lassen euch hautnah erleben, welche Verantwortung und Rolle die Schülerinnen und Schüler unserer Schüler einnehmen.
WELCHE FRAGEN BRINGST DU SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Wie kann ich die Lernfreude bei jedem einzelnen Kind optimal unterstützen und somit zum Erhalt beitragen?
Schule im Pfeifererhof Knallerbse - Michaela Höfer, Erich Nekam
WAS MACHT die Knallerbse ZU EINER Pionierorganisation?
Die SiP Knallerbse gehört in Graz zu den Bildungspionieren der ersten Stunde. Kinder können sich zu mündigen, kritikfähigen und selbstbewussten Jugendlichen entwickeln – die SiP stellt dafür einen ganz besonderen Rahmen und ausreichend Zeit zur Verfügung. In drei altersgemischten Gruppen (6 – 9-jährige, 9 – 12-jährige und 12 – 15-jährige) absolvieren die Kinder ihre gesamte Pflichtschulzeit.
Die Klassenräume mit den für alle zugänglichen (Selbst-)Lernmaterialien laden ein, Neues auszuprobieren. Die SiP liegt mit ihrem großen Außenbereich mit Bewegungsmöglichkeit im Wald und auf dem Sportplatz am Rande von Graz mitten im Grünen. Die SchülerInnen erarbeiten in Abstimmung mit den LehrerInnen ihre Lernpläne, um diese in ihrem eigenen Tempo umzusetzen. Neben Bewegung und Kreativangeboten liegt ein weiterer Schwerpunkt auf Sozialem Lernen. So werden zum Beispiel im Schulrat die für die SchülerInnen wichtigen Themen und Regeln von ihnen selbst behandelt.
Schulträger ist ein selbstorganisierter (Eltern-)Verein, der sich in zwei Klausuren pro Jahr weiterentwickelt und die für das Erhalten und Führen der Schule in fünf Arbeitskreisen organisiert.
WAS MACHT Euch ZU Pionieren?
Als Arbeits- und Organisationspsychologin bin ich stetig damit beschäftigt Arbeitsbedingungen zu schaffen, damit Menschen langfristig gesund bleiben und vor allem mit Freude dabei sind. Unser Unternehmen www.research-team.at in seiner Weiterentwicklung zu begleiten ist dabei eine meiner schönsten Herausforderungen. Im Job Sharing mit meinen beiden Kollegen/innen führen wir seit acht Jahren das Unternehmen und sind gleichzeitig glückliche Mamas.
Vertrauen ist für mich die wichtigste Basis für Entfaltung sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext. Als Eltern haben wir entschieden den für uns perfekten Weg beinahe ohne Bewertung und ohne Zwang für unsere Kinder zu wählen – die reformpädagogische Schule im Pfeifferhof. Beruflich arbeiten wir mit denselben Prinzipien – unsere Mitarbeiter/innen arbeiten wo und wann sie wollen. Arbeitszeitaufzeichnungen müssen nur soweit geführt werden, wie es gesetzlich erforderlich ist – Vertrauen ist auch hier unsere Basis. Aus dem Inneren heraus aufgrund von Sinnhaftigkeit, Erkenntnis und Ausprobieren seine eigenen Potenziale und die Potenziale unserer Kunden/innen zu entfalten, gelingt uns – mit Vertrauen.
„Neues“ ist für mich nicht automatisch gut, weil es neu ist. Aber es will (von mir) erkundet, von mehreren Seiten betrachtet und bevorzugt: erlebt werden – um zu einer eigenen Einschätzung zu gelangen. Gemeinsame Projekte, Partizipation, Gemeinwohlökonomie, Wertebasierte Arbeit, Scrum oder Ö1-hören. Siet cirka zwei Jahren forsche ich mit unserer Gruppe „SINNtonic“ zum Thema Selbstorganisation.
Vor 25 Jahren mit dem Thema „Gruppendynamik“ infiziert, bin ich leidenschaftlicher Fan der Vollvariante dieses optimalen Lernsettings für alle, die erleben wollen, wie Selbstorganisation funktioniert: Fünf Tage das Thema „Gruppe im Hier und Jetzt“ (zu erleben bei palum, oder an der Uni Graz am Zentrum für Soziale Kompetenz) oder sechs Tage experimentieren zum Thema Organisation in einem „Organisationslaboratorium“. Ich bin als Organisationsberater und Führungskräfteentwickler tätig, habe meine berufliche „Heimat“ bei www.palum.at gefunden und begleite Unternehmen ebenso gerne wie Social Profit Organisationen.
WARUM SOLLTE EINE FREIRÄUMERIN AUSGERECHNET ZUR EURER PIONIERSTATION KOMMEN?
„So eine Schule gibt es? Da wäre ich auch selbst gerne gegangen!“ hören wir immer wieder von Besucher*innen und Lehramtsstudierenden. Bildung, wie wir es auch von innovativen Unternehmen kennen: selbstbestimmt, auf Augenhöhe, orientiert an den Werten: Begeisterung – Kreativität – Selbst entfalten – Bewegung – Miteinander und Struktur.
WELCHE FRAGEN BRINGST DU SELBST ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Eine Frage, die uns immer wieder beschäftigt, ist die treffsichere Auswahl der richtigen – Eltern.
Volksschule St. Oswald - Sabine Ifkovich, Marie Otto
WAS MACHT die Volksschule St. Oswald ZU einer Pionierorganisation?
Die Volksschule St. Oswald bei Plankenwarth ist nicht nur eine Schule. Es ist eine Gelegenheit, geschützt in einer achtsamen Umgebung zu wachsen, sich zu entwickeln und Potenziale zu entfalten.
Unsere SchülerInnen haben vielfältige Interessen, Talente und Persönlichkeiten. Wir sehen unsere Aufgabe darin, Kinder in ihrer ganzheitlichen Entwicklung zu begleiten. In unserer pädagogischen Arbeit mit den SchülerInnen stehen Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und größtmögliche Motivation im Vordergrund.
Die Kinder kennen ihre Lernziele, die ihnen in Form von Mindmaps und Lotusplänen angeboten werden. Lernbüros, Atelierarbeit und Ich-Zeit bieten den Rahmen, um es Kindern zu ermöglichen, ihre individuellen Lernwege zu beschreiten. Unsere Aufgabe ist es, Kinder mit Werkzeugen auszustatten, damit sie ihre Ziele erreichen können. Wir wollen Kinder so früh als möglich fit für die Herausforderungen von morgen machen.
WAS MACHT Euch ZU PIONIERen?
Sabine Ifkovich: Leiterin der Schule
„Wer eine Vision hat, hat auch ein Ziel. Wer ein Ziel hat, sieht auch den Weg“ (Verf. unbekannt). Mit einer Vision, Kinder die Neugierde für diese Welt aufrecht zu erhalten, ihnen eine respektvolle Lernumgebung zu bieten und sie hungrig auf Lernen zu machen, habe ich vor sieben Jahren die Leitung dieser Schule übernommen.
Es war ein Herzensanliegen von mir „Schule neu zu denken“, da meine Erfahrungen mit nachhaltigem Lernen und dem Entdecken meiner Potentiale, erst nach meiner Schulzeit begonnen haben. Mit einem sehr engagierten Team ist es uns gelungen, unsere Schule in einen innovativen, familiären Bildungs- und Lebensort für Kinder und LehrerInnen umzugestalten, in der das Individuum Kind im Mittelpunkt steht.
Jedes Kind soll individuell betrachtet und in seinem Leistungsvermögen akzeptiert und gefördert werden.
Marie Otto: Klassenlehrerin einer Familienklasse
Als Pionierin bin ich bereit, mit meinem Herzblut vorauszugehen, das unwegsame Terrain eines Jahrzehnte veralteten Bildungssystems gangbar zu machen und politische Stacheldrähte zu durchschneiden.
Ich setze mich für das Vorankommen eines zukunftsorientierten Schulmodels ein, in dem die persönlichen Stärken der Kinder im Vordergrund stehen, ihnen genug Raum geboten wird, um zu kreieren, ihre Ideen und Fantasien zu verwirklichen und sie von Lehrer/innen begleitet werden, die ihnen mit Einfühlvermögen, Toleranz und Respekt begegnen und sie auf ihrem Lernweg begleiten und bestärken.
Warum sollte eine Teilnehmerin ausgerechnet zu Eurer Pionierstation kommen?
Wir wollen euch vorstellen, welche Möglichkeiten und Arbeitsstrukturen wir geschaffen haben, um das Lernen und Arbeiten an unserer Schule für alle Beteiligten interessensorientiert und freiräumiger zu gestalten. Im gemeinsamen Austausch wollen wir zu neuen Ideen anstiften und sind gespannt, Inspirationen und innovative Zugänge von euch zu erfahren.
WELCHE FRAGEN bringt Ihr selbst ZUR PIONIERSTATION MIT?
- Welche Lerninhalte (fachliche, soziale…) wären in der Schule notwendig, hilfreich und wertvoll, um Kinder und Jugendliche mit den Kompetenzen auszustatten, die das Leben und der Arbeitsmarkt zukünftig von ihnen verlangt?