Freiräume (Un)Conference 2020Unternehmens- und Bildungspioniere
Was macht deine Organisation zu einem Pionierunternehmen?
MEON Medical Solutions entwickelt hochwertige und innovative Medizinprodukte für die professionelle Anwendung in Kliniken und bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten.
Eines unserer Produktentwicklungsprojekte mit ca. 50 Mitarbeitern ist hochkomplex, interdisziplinär, in einem reglementierten Umfeld und enthält forschungsnahe Themen, d.h. die Umsetzung ist schwer planbar. Darum setzen wir auf agile Entwicklung mit drei Scrum Teams und wenig Hierarchie. Wir bestärken unsere Mitarbeiter, selber Problemlösungen zu finden, d.h. wir Probieren, Reflektieren, und Koordinieren. Dabei unterstützen uns die Reflexions-Schleifen von Scrum. Statt eines Projektleiters steuert ein Team das Projekt.
Was bedeuten für dich Lust auf Verantwortung bzw. Lernen (neu) lernen?
Stefan faszinieren die Parallelen zwischen agilem Arbeiten, Coaching und Didaktik, da alle drei Disziplinen darauf setzen, dass Mitarbeiter, Coachee und Lernender ausreichend Neugierde, Eigenmotivation und Problemlösungskompetenz besitzen, so dass die Aufgabe von Führung, Coaching und Lehren heutzutage nicht mehr in erster Linie darin besteht, Wissen zu vermitteln, sondern die Rahmenbedingungen zu setzen für LUST auf eigenVERANTWORTLICHES Arbeiten, Problemlösen und Lernen. Das ist für Stefan „NEUES LERNEN“.
Klaus hat durch die Erfahrung aus verschiedensten Rollen und den Einsatz vielfältiger Methoden in der Produktentwicklung zu schätzen gelernt, wie gut agile Methoden und agiles Coaching organisatorisches Lernen auf neue Art und Weise auch in etablierten Strukturen ermöglicht und ist der Meinung, dass die Fähigkeit eines Unternehmens, die Organisationsstruktur und Zusammenarbeit durch Lernschleifen zu verbessern, einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellt und Lust auf Verantwortung weckt.
Warum sollte eine Teilnehmerin ausgerechnet zu deiner Pionierstation kommen?
Wir diskutieren mit Euch die emotionalen Aspekte im Umgang mit Unsicherheiten in einem komplexen Entwicklungsprojekt: Angst vor Schuld bei der Übernahme von Verantwortung, Forderungen nach einem „Verantwortlichen“ (jemand, der weiß wie es geht …) oder einem Plan, auf den man sich verlassen kann, und Methoden für den (persönlichen) Umgang mit Planungsunsicherheiten.
Weiters teilen wir mit Euch unsere Überlegungen zum Gestalten von Rahmenbedingungen, und dem Auf- und Zumachen von Freiräumen, und welchen Einfluss das auf die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung haben kann.
Welche Fragen bringst du selbst zur Pionierstation mit?
Kann sich funktionierendes agiles Arbeiten ineffektiv anfühlen? Was brauchen Mitarbeiter, um in einem hochkomplexen Projektumfeld loslassen zu können von der Illusion der Planbarkeit?
Stefan Klein
Klaus Schantl