Freiräume (Un)Conference 2021
Unternehmens- und Bildungspioniere

Was macht deine Organisation zu einem Pionierunternehmen?

Wir sind das Autohaus Prügger – die Familie, die bewegt und haben uns auf den Weg gemacht: Vom langjährigen Gebrauchtwagenhändler, über ein klassisches Autohaus, hin zum sinnorientierten Mobilitätsanbieter.

Wir möchten Menschen anziehen die gerne anderen Menschen in deren Mobilität helfen, weil genau das sie intrinsisch motiviert und absolut nichts anderes.

Dabei ist auch unsere Organisationsstruktur nicht dieselbe geblieben. Hierarchien werden (wo erwünscht) abgebaut und Eigenverantwortung durch eine gesunde Fehlerkultur gefördert, es wird mehr und mehr vertraut, damit das große Wissen unserer ExpertInnen genutzt werden kann, um bessere und schnellere Entscheidungen treffen zu können.

Was bedeuten für dich Mindset?

Welche Haltungen, Denkweisen und Handlungsmuster empfindest du als förderlich für die Zukunft der Arbeit?

Lukas: Ich sehe es als entscheidend an, das Unternehmen mutig sein sollten und sich einfach trauen sollten neue Sachen auszuprobieren. Es sollte mehr und mehr der nächste Schritt in einem Unternehmen erforscht werden. Dafür bedarf es jedoch einer Art Fehlerkultur, die es jedem bzw. jeder im Unternehmen erlaubt wird, Fehler machen zu dürfen, um etwas daraus lernen zu können. Ich denke, es ist auch notwendig Arbeit Sinn zu geben, damit jeder/jede selbst die Möglichkeit hat, herauszufinden ob er oder sie den für sich richtigen Job ausübt. Als größten Hebel sehe ich jedoch am gegenseitigen Vertrauensaufbau zu arbeiten, damit Selbstorganisation ermöglicht wird, bessere und schnellere Entscheidungen getroffen werden können und Menschen im beruflichen Kontext handlungsfähig bleiben.

David: Mindset bedeutet für mich hauptsächlich Mentalität. In Unternehmen ist das meiner Meinung nach ein absolutes Zukunftsthema. Aufgrund der immer größer werdenden Diversität in der Gesellschaft, ist es notwendig ein klares Mindset in Unternehmen zu entwickeln, da damit ein für alle möglichst angenehmes und produktives Miteinander sichergestellt wird. Somit rückt der Mensch anstelle seiner bloßen Funktion in den Mittelpunkt. Meiner Meinung nach werden dann in Organisationen viele unterschiedliche Menschen, mit unterschiedlichsten Eigenschaften und unterschiedlichem Wissen durch einen Unternehmenssinn und gemeinsam definierten Werten, die sich im Laufe der Zeit verändern können, vereint. Grundvoraussetzung dafür sind hier vor allem Akzeptanz sowie Toleranz, dass Menschen eben verschieden sind und andere Meinungen, Eigenschaften und Fähigkeiten haben.

Warum sollte eine Teilnehmerin ausgerechnet zu deiner Pionierstation kommen?

Wir durchbrechen steile hierarchische Organisationsstrukturen in einem Familienbetrieb, weg von “Command and Control” hin zu Selbstorganisation und Vertrauen. Dabei versuchen wir die Waage zwischen Tradition und Moderne zu halten.

Wir wagen Experimente, wo es noch keine definierten Wege gibt, und entwickeln uns auch dann weiter, wenn Experimente vermeintlich scheitern. Dabei hilft uns eine Kultur, in der Fehler erlaubt und sogar erwünscht sind, solange man selbst und im besten Fall auch die gesamte Organisation davon profitiert.

Wir versuchen unsere Kolleginnen und Kollegen mit Elementen aus Coaching, und Mediation zu führen. Wir wollen dabei einen Ort schaffen, an dem Menschen arbeiten, die sich intrinsisch anhand unseres Unternehmenssinns selbst motivieren. Das tun wir alles, um auf den Menschen eingehen zu können und nicht nur auf dessen Funktion.

Welche Fragen bringst du selbst zur Pionierstation mit?

  • Wie schafft man es, mehr und mehr gegenseitiges Vertrauen im täglichen Arbeitsablauf unter allen KollegInnen aufzubauen?
  • Wie schafft man es mutig zu sein und Konflikte selbstorganisiert unter Kollegen anzusprechen und zu lösen?
  • Wie überzeugt man Menschen in Organisationen, dass es auch wichtig ist an der Organisation zu arbeiten und nicht nur in der Organisation?
Claudia Fröhlich

Lukas Prügger

Claudia Fröhlich

David Pfeifer