Freiräume (Un)Conference 2021
Unternehmens- und Bildungspioniere

Was macht deine Organisation zu einem Pionierunternehmen?

MOMO: Unser Kindergarten ist als Verein organisiert. Auf Erwachsenenebene arbeiten wir wertebasiert und bringen uns – jede*r sich – nach seinen Kompetenzen in die Gemeinschaft ein.

Unser Miteinander ist sowohl im Zusammensein mit den Eltern, als auch mit den Kindern getragen von einer offenen, interessierten und dialogischen Haltung für die Vielfalt der Meinungen und Perspektiven. Gemeinsam suchen und finden wir eine/n Weg/ Lösung, der/die von allen mitgetragen werden kann.

Die Freude am gemeinsamen Tun, das Erleben von Verbundenheit in den Werten, Visionen und im Austausch nährt nicht nur die Atmosphäre, sondern auch jede*n einzelne*n.

x.test: Wir sind eine Vertriebsfirma für hochspezielle elektronische Messtechnik in Österreich. Jeder Mitarbeiter, ob Student, Admin oder Vertriebs-Spezialist, ist eingeladen, ihre bzw. seine Ideen einzubringen und umzusetzen – jede darf, keiner muss. Und wir arbeiten daran, nicht nur die positive Umsetzung als Erfolg zu sehen.

Was bedeuten für dich Mindset?

Welche Haltungen, Denkweisen und Handlungsmuster empfindest du als förderlich für die Zukunft der Arbeit?

Eva (MOMO): Für mich sind Werte wie Gleichwürdigkeit, Offenheit und ein Interesse am Du (am Wohlergehen und den Gedanken, Visionen und Ideen) in einer Zusammenarbeit von großer Bedeutung. Wahrgenommen zu werden, gehört (wirkliches Zuhören) zu werden, und in einen Dialog gehen zu können, jenseits von richtig und falsch, und in dem ABER durch ein UND ersetzt wird, sehe ich als Basis dafür, dass Neues geschaffen werden kann und dass jede*r mit Freude seine Kompetenz einbringt, (mit-)gestaltet und auch sein Potential entfalten kann. Gleichzeitig auch anzuerkennen, dass alles mit allem verbunden ist und in Bezug zueinander steht und unser Handeln, wenn auch nur klein, doch weitreichende Auswirkungen hat, und jede*r einzelne auch (mit-)Verantwortung trägt für sich, sein (Arbeits-)Umfeld und letztlich für die Welt.

Gudrun (MOMO): Meine Haltung meinem Gegenüber (in unserem Fall dem Kind) ist immer ‚mein Gegenüber hat einen guten Grund so zu handeln‘ und in weiterer Folge … ‚mich interessiert die Intention dieses Handelns – was steckt dahinter?‘. Und um dies zu erfahren möchte ich kurz innehalten, meinen ersten Impuls auf eine gedankliche Wäscheleine hängen und wahrnehmen was gerade in der Situation/im Raum statt findet. Dazu ist es nötig, dass ich mir meinen eigenen momentanen Zustand bewusst bin. Ich horche in mich, was ist mein Bedürfnis und höre auf das Bedürfnis des anderen. Um zusammenzufassen: förderlich ist für mich: wahrnehmen, beobachten, Langsamkeit, Wohlwollen, Freude und Gemeinsamkeit.

Ingrid (MOMO): Wissen und Bewusstsein für die eigenen Stärken und Schwächen zu haben – Bereitschaft sich weiterentwickeln. Beobachten und wahrnehmen, wertschätzen was da ist, worauf man bauen kann. Begeisterung für Neues haben – andere mit der Entdeckungsfreude für Neues anstecken. Gemeinsam Pläne schmieden – Ziele erarbeiten, für die jede(r) Teil dazu beiträgt, Verantwortung übernimmt. Regelmäßige Teambesprechungen zum Reflektieren, evtl. verändern, schauen was es für die nächsten Schritte braucht, Wertschätzung der unterschiedlichen Teile, Aufgaben – gemeinsames Feiern von Erreichtem – auch Teilerfolge!

Jakob (x.test): Mit offenen Augen durchs Leben gehen – dies führt dazu, Dinge zu sehen, die man gerne zum Besseren ändern möchte – und dann nicht über den Missstand zu jammern, sondern zu überlegen, was man ändern kann und die Umsetzung dazu aktiv anzustoßen. Das braucht manchmal Offenheit für neue, unbekannte Methoden und Vertrauen ins Ganze, und Freude am Neuen.

Warum sollte eine Teilnehmerin ausgerechnet zu deiner Pionierstation kommen?

Was kann ein Unternehmen von einem Kindergarten lernen? Zu einem so ‚erwachsenen‘ Begriff wie Mindset?

Rund um diese Fragen wollen wir erkunden, was uns verbindet und was uns trennt.

Welche Fragen bringst du selbst zur Pionierstation mit?

  • Wie gelingt es in Organisationen, die Grätsche zwischen Individualität und Gemeinschaft auszutarieren?
  • Wie wird die Verantwortung für ein großes Ganzes wahrgenommen?
  • Wie kann es gelingen, was ist hilfreich, mit (Zeit-)Druck von außen, der oft dem Wohlergehen der/s einzelnen, sowie der Gesamtatmosphäre schadet, als Organisation sinnvoll umzugehen?
Claudia Fröhlich

Eva Hoffmann

Claudia Fröhlich

Gudrun Dallermassl

Barbara Buzanich-Pöltl

Ingrid Cvetko

Barbara Buzanich-Pöltl

Jakob Udier