Freiräume (Un)Conference 2021Unternehmens- und Bildungspioniere
Was macht deine Organisation zu einem Pionierunternehmen?
Die Zeitungs- bzw. die Medienbranche wird sicher nicht auf Anhieb genannt, wenn man an Pionierunternehmen denkt. Wenn man aber an die Geschwindigkeit der Veränderung in der Branche und die dafür notwendigen Anstrengungen in Sachen Transformation betrachtet, bedarf es genau dort an Pionieren. Mit dem Change-Prozess hat sich die Kleine Zeitung als Medienunternehmen auf völliges Neuland begeben und versucht den Weg aufzubereiten für „ein neues Arbeiten“ in der Medienwelt.
Passend zum Schwerpunkt „Mindset“ wird die Kleine Zeitung vom Organisationsumbau in der Redaktion erzählen, womit sie im deutschsprachigen Raum sicher Pionier ist. Wie bewältigt eine über 100 Jahre alte Organisation einen Kurswechsel? Welches Mindset ist hilfreich? Welche Stolpersteine gibt es zu überwinden?
Was bedeuten für dich Mindset?
Welche Haltungen, Denkweisen und Handlungsmuster empfindest du als förderlich für die Zukunft der Arbeit?
Claudia: Für eine Transformation ist ein bestimmtes Mindset sicher hilfreich. Für mich sind das Eigenschaften wie Offenheit, Neugier und Mut. Aber auch Empathie und Verständnis sind für einen erfolgreichen Change essenziell.
Bernd: Zuerst einmal braucht es in der Führungsetage die entsprechende Aufmerksamkeit (Mindset) auf Veränderung. Und dann den Mut, diese Veränderung auch dann umsetzen zu wollen, wenn man (noch) erfolgreich ist – bis hin zur Kannibalisierung von Produkten. Ich denke auch, dass die Phasen des Changes – Schock, Wut, Trauer… – auch entsprechende Empathie für die Mitarbeiter:innen und deren Sorgen und Ängste braucht.
Warum sollte eine Teilnehmerin ausgerechnet zu deiner Pionierstation kommen?
Das Beispiel der Kleinen Zeitung zeigt, dass auch in einem traditionellen Unternehmen mit viel Geschichte ein agiles neues Arbeiten möglich ist, viel bewegen kann und wahrscheinlich lebenswichtig ist.
Dabei können wir Einblicke in ganz konkrete Herangehensweisen, Methoden und auch Prozessabläufe geben. Wir möchten sowohl die Herausforderungen aber auch die aus unserer Sicht wichtigsten Hebel mit Euch diskutieren: Meetings, Führung, Purpose, Prozesslogik usw.
Welche Fragen bringst du selbst zur Pionierstation mit?
Wir gehen davon aus, dass im Diskurs Fragen gestellt werden, die uns im Gesamtprozess oder in Details wieder neue Anregungen geben. Genau das ist das feine im agilen Arbeiten: Neue Impulse können leicht aufgenommen und integriert werden. Wir sind auch neugierig, welche Erfahrungen die Teilnehmerinnen haben und welche Assoziationen sie uns mitgeben möchten.
Claudia Fröhlich
Bernd Olbrich