oose

oose ist ein Schulungsanbieter mit Sitz in Hamburg. Das Unternehmen hat inzwischen 39 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wir arbeiten seit mehr als zehn Jahren komplett selbstorganisiert. Das heißt, bei uns gibt es keine Führungskräfte. Das Unternehmen gehört als Genossenschaft den Mitarbeitenden.

Als selbstorganisiertes Unternehmen hatten wir das Ziel, faire Gehälter zu schaffen – frei von Verhandlungsgeschick und Gender-Pay-Gap. Deshalb haben wir ein Gehaltsmodell entwickelt, das Ungerechtigkeiten adressiert. Bei der Entstehung des neuen Modells haben wir partizipative Entscheidungsverfahren wie das Systemische Konsensieren und den Konsultativen Gruppenentscheid genutzt.

Pia: Bei oose gibt es keinerlei Hierarchien, nur unterschiedliche Rollen wie Trainer*in, Vetrieb und Organisation, IT, Veranstaltungsmanagement. Jede dieser Tätigkeiten leistet einen essenziellen Beitrag zum Unternehmenserfolg und ist damit gleichermaßen wertvoll. Da ich noch relativ neu bei oose bin, fällt mir besonders auf, dass dieses Bewusstsein des eigenen Anteils am großen Ganzen sowie unternehmerisches Denken bei jede/r/m Einzelnen im Vergleich zu anderen Unternehmen viel ausgeprägter ist.

Tina: Da wir innerhalb der Rollen nur marginale Gehaltsunterschiede haben, ist Wertschätzung in unserem Gehaltsmodell nicht nur monetär abgebildet. Wir haben darüber hinaus auch die Arbeitszeit mit einbezogen. Damit berücksichtigen wir nicht nur den Wert von Arbeit sondern auch den Wert von Lebenszeit.

Wie kann es gelingen, in einem Unternehmen ohne Führungskräfte ein neues Gehaltsmodell zu etablieren, das von allen mitgetragen wird? Wir beantworten nicht nur wie der Wert von Arbeit bei oose verstanden und gelebt wird, sondern auch wie mit mehr als dreißig Menschen tragfähige Entscheidungen getroffen werden können – zu einem Thema, dass alle maßgeblich betrifft.

• Was ist für euch ein faires Gehaltsmodell?
• Sind direkte und indirekte wertschöpfende Arbeit gleichwertig?