Pionier-Tandem: Praxis-Mittelschule der PH Steiermark & x.test

Praxisschule – Neue Mittelschule der Pädagogischen Hochschule Steiermark (PNMS-PHSt): Eine der Hauptaufgaben unserer Schule ist es, forschungsgeleitet neue Unterrichtsmodelle zu entwickeln und neue Wege zu beschreiten. Unser Blick ist dabei auf Equity & Excellence – also Chancengleichheit und Exzellenz – gerichtet. Unser erklärtes Ziel ist es, unsere Schülerinnen und Schüler erfolgreich zu machen und ihnen dabei zu helfen, ihre Potentiale zu verwirklichen. Dabei ist uns die Vermittlung des GROWTH Mindset (Carol Dweck) wichtig – was diesmal nicht gelingt, gelingt noch nicht. Mit Ausdauer und Einsatz wird es gelingen. Lehrer und Lehrerinnen haben an unserer Schule Freiräume, um Ideen auszuprobieren. Dabei ist Entwicklung möglich, auch hier muss nicht alles sofort gelingen. Unsere Teamstruktur und regelmäßiger Austausch fördern das Wachsen hin zum gemeinsamen Ziel.

x.test: Wir sind eine Vertriebsfirma für hochspezielle elektronische Messtechnik in Österreich. Jeder Mitarbeiter, ob Student, Admin oder Vertriebs-Spezialist, ist eingeladen, ihre bzw. seine Ideen einzubringen und umzusetzen – jede darf, keiner muss. Und wir arbeiten daran, nicht nur die positive Umsetzung als Erfolg zu sehen.

Freiraum für alle ist ein schönes Bild.

Unsere Erfahrungen in Schule und Unternehmen zeigen allerdings, dass nicht alle Personen im System Freiraum einnehmen können und/oder wollen.

Wir stellen uns die Frage, was wir mit jenen machen, die nicht wollen und für die Freiraum Stress bedeutet. Müssen wir sie weglassen? Oder können wir den Freiraum für sie (temporär) weglassen, damit sie wieder frei atmen können.

Kann weniger Freiraum Freiheit geben?

Was ist mit jenen, die nicht wollen oder nicht können?

Wir erleben, dass es diese Gruppen gibt, und wir glauben, dass es auch für sie einen Platz bei uns geben soll, der ihren Bedürfnissen / Möglichkeiten entspricht.

In der Schule und im Unternehmen hat es sich für uns bewährt, den Freiraum für die Schülerinnen und Schüler bzw Mitarbeitende sehr unterschiedlich anzulegen. Manchen sehr viel zu geben, anderen eine starke Struktur zur Orientierung zu bieten.

Wir freuen uns auf den Austausch und Erfahrungen aus Euren Teams und auf Lösungsansätze, die funktioniert haben, und über solche, die sich auch als Irrweg herausgestellt haben.

Wie kann man Strukturen so aufbauen, dass alle einen Platz finden, und gleichzeitig für jene, die können und wollen und jene, die wollen und noch nicht können, genug Freiraum bleibt? – ohne zu werten und ohne dass sich eine der Gruppen vernachlässigt fühlt.

Ist es gerechtfertigt, Personen in diese Gruppen einzuteilen und regelmäßig auf ihre Entwicklung zu prüfen, weil Gerechtigkeit nicht Gleichheit bedeutet?

Wie kann ich eine Selbsteinschätzungskompetenz erreichen, um sicher zu stellen, dass ein solches System als gerecht empfunden wird?

Wie kann ich gleichzeitig das System durchlässig genug halten?

Wie kann ich sicherstellen, dass sich keine Ungerechtigkeiten entwickeln und dass es nicht missbraucht wird?

Wie gehe ich mit der Situation um, dass vielleicht ich in einer leitenden Funktion derjenige bin, der noch nicht bereit ist, mehr Freiraum zu nutzen oder zu geben?