Was macht deine Organisation zu einem Pionier?
Der Werksalon ist eine einzigartige offene Tischlerei- und Ateliergemeinschaft in Wien, die vor 10 Jahren gegründet wurde. Mit über 500 m2 professioneller Werkstattinfrastruktur bietet sie Raum für über 30 fixe Mitglieder sowie offene Werkstatttage und Workshops für die breite Öffentlichkeit. Als GmbH und im Einklang mit dem Gemeinwohl organisiert, legt der Werksalon besonderen Wert auf ein harmonisches und nachhaltiges Miteinander – sowohl sozial, ökologisch als auch wirtschaftlich. Unsere Initiative, sowohl professionelle Handwerker*innen als auch DIY-Enthusiast*innen zusammenzubringen, schafft einen einzigartigen Freiraum für kreative Entfaltung und gemeinsames Lernen.
Wie erlebst du »Freiraum schaffen durch Weglassen« in deiner Organisation?
Die Dosis macht das Gift!
Wir leben im Werksalon in Balance, integrieren Freizeit in den Beruf und sind Minimalisten. Radfahren zur Arbeit hält uns fit. Alle Nutzer*innen sind Teil einer Gemeinschaft, nicht Kund*innen. Durch Selbstorganisation ohne Putzfrau und digitale Abwesenheit von Montag bis Mittwoch schaffen wir Raum für das Wesentliche.
Unsere Arbeitsstruktur ermöglicht 3 Monate Freizeit und 9 Monate Arbeit im Jahr sowie 3 freie Wochentage bei 4 Arbeitstagen pro Woche, was persönliche Entfaltung und Erholung fördert.
Warum sollte eine Teilnehmerin ausgerechnet zu deiner Pionierstation kommen?
Besuche uns für eine offene und ehrliche Analyse der letzten 10 Jahre im Werksalon. Entdecke wie wir durch Fokussierung auf das Wesentliche und das bewusste Weglassen von Überflüssigem eine glückliche Gemeinschaft schaffen.
Welche Fragen bringst du selbst zur Pionierstation mit?
Minimalismus! Minimalismus in der Arbeitswelt könnte zu effizienteren Prozessen und einer stärkeren Fokussierung auf Qualität führen, während im Wirtschaftssystem eine Verschiebung hin zu nachhaltigeren und ressourcenschonenderen Praktiken stattfinden könnte. Was sind die Gründe dagegen?
Einsam oder Gemeinsam: In einem Gemeinschaftsgefühl verwurzelt zu sein, könnte zu einer erhöhten Solidarität, Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung in unserer Arbeitswelt führen. Im Privatleben könnten wir uns emotional unterstützter und sozial verbundener fühlen, was zu einem insgesamt höheren Wohlbefinden beiträgt. Warum legen wir die Verantwortung für eine Gemeinschaft, privat und beruflich, immer wieder ab?
Antoinette Rhomberg
Martin Papouschek