Was macht deine Organisation zu einem Pionier?
x.test: Wir sind eine Vertriebsfirma für hochspezielle elektronische Messtechnik in Österreich. Jeder Mitarbeiter, ob Student, Admin oder Vertriebs-Spezialist, ist eingeladen, ihre bzw. seine Ideen einzubringen und umzusetzen – jede darf, keiner muss. Und wir arbeiten daran, nicht nur die positive Umsetzung als Erfolg zu sehen.
PH Steiermark: Eine der Hauptaufgaben unserer Schule ist es, forschungsgeleitet neue Unterrichtsmodelle zu entwickeln und neue Wege zu beschreiten. Für diese gemeinsame Modellentwicklung sind demokratische Grundprinzipien unerlässlich. Wir bauen dabei auf den Ansatz von Steven Covey – The seven habits of highly effective people – und sind nicht nur auf der Suche nach Kompromissen sondern nach echten Win-Win Situationen und Synergien. In unseren bunten Klassen wird Gleichberechtigung und Inklusion gelebt und die Vielfalt als Bereicherung empfunden.
Wie erlebst du das Spannungsfeld von Autokratie und Demokratie in deiner Organisation?
Michaela: Demokratie in der Schule wird in der Flexiblen Eingangsstufe großgeschrieben, da Kinder unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund nahezu gleiche Chancen erhalten. Im Team der Kolleg:innen wird Meinungsfreiheit hochgehalten, und durch das Teamboard wird die Transparenz der Arbeitsaufträge und Verantwortlichkeiten gefördert.
Jakob: Wir sehen immer ein Spannungsfeld in den demokratischen Grundprinzipien. Während zB Bereitschaft zur Kompromissfindung zumindest vordergründig immer zu erreichen ist, gibt es bei Themen wie Transparenz und Verantwortung für das Gemeinwohl schnell Stimmen, die diese Prinzipien einschränken wollen.
Laura: Als Professional Scrum Master liegt mein Augenmerk auf einem konstruktiven, agilen gemeinsame Arbeiten. Durch agile Methoden hat sich der Diskurs in unseren Lehrerteams verändert, das zu begleiten ist für mich ein besonders spannendes Tätigkeitsfeld.
Warum sollte eine Teilnehmerin ausgerechnet zu deiner Pionierstation kommen?
Die demokratischen Grundprinzipien klingen überzeugend und rufen aufs Erste keinen Widerstand hervor. In der Umsetzung kommen dann aber oft Stimmen auf, die diese Prinzipien einschränken wollen. Und noch öfter sind es nicht Stimmen, sondern das Verhalten einzelner Personen, die diese Prinzipien aus unterschiedlichen Gründen zu ihrem persönlichen Gewinn ausnutzen oder unterwandern wollen.
Wir wollen mit Beispielen aus dem Firmen- wie Schulalltag Lösungsansätze finden, die Prinzipien zu verstärken und fest zu verankern.
Welche Fragen bringst du selbst zur Pionierstation mit?
Wie gehen wir mit Widerständen in diesen sehr unterschiedlichen Settings Schule und Unternehmen um, welche Parallelen gibt es, wo sehen wir Unterschiede?

Laura Bergmann

Michaela Mauerhofer

Jakob Udier