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Was macht deine Organisation zu einem Pionier?

Bei Purkarthofer Eis verstehen wir uns als Bildungseinrichtung, um der Entkoppelung des Menschen von der Natur, den Mitmenschen und sich selbst entgegenzuwirken. Wir möchten Trennendes wieder verbinden, Egozentrik in gesunden Selbstwert verwandeln, Ohnmacht in Wirksamkeit überführen.

Diese Regeneration erreichen wir über Demokratie, Transparenz und einen Fairness-Anspruch in allen Bereichen der „Wertvollständigkeit“ (Wertschöpfung/ökonomisch, Wertschätzung/sozial, Wertschützung/ökologisch). Gemeinsames Gestalten fairer Löhne, selbstorganisierte Arbeit in Teams, Persönlichkeitsentfaltung, gewaltfreie Kommunikation, optionalen Austausch vor politischen Wahlen.

Statt dem Zerbröckeln der gesellschaftlichen Strukturen fördern wir ein BETTER ME, BETTER WE, BETTER COMPANY & SOCIETY. Wir meinen, dass Wandel nur über eine ehrliche, offene und wertschätzende Kultur entsteht.

Wie erlebst du das Spannungsfeld von Autokratie und Demokratie in deiner Organisation?

Angelika: Demokratie in der Arbeit ist mir sehr wichtig. In meinem letzten Job litt ich unter den starren, autokratischen Strukturen. Entscheidungen konnte ich nur in meinem eigenen Arbeitsbereich treffen, obwohl ich so gerne einen Wandel auf Organisationsebene mitgestaltet hätte. So ging Identifikation und Sinn verloren und mein Bedürfnis nach Wirksamkeit blieb unbefriedigt. Die Sehnsucht nach einem Team, das gemeinsam an einem Strang zieht, sich traut und ausprobiert, hat mich zu Purkarthofer Eis geführt. In einer Zeit, wo ein Schwarz-Weiß-Denken forciert wird, ist es umso wichtiger, Strukturen zu schaffen, wo ein gegenseitiges Verstehen, das Individuum, aber auch das große Ganze berücksichtigt werden.

Klaus: Ich war immer selbstständig und befand mich nie in wirklich autoritären Unternehmensstrukturen, habe diese in meinem Umfeld aber reichlich kennengelernt. Da ich einen familiären Handwerksbetrieb übernahm, kenne ich die „Chefzentrierung“ in diesen traditionellen, linearen Systemen. Ich erlebe nun eine Welt der Trennung, der Ohnmacht und die daraus folgende Demokratiekrise. Sowohl mein Interesse als auch meine Fähigkeiten und mein Führungsverständnis haben dazu geführt, dass wir unsere Organisation ganzheitlich neu ausgerichtet haben. Ich bin überzeugt, dass Unternehmen den Bildungsauftrag übernehmen müssen, Menschen wieder in die Selbstwirksamkeit zu begleiten. Aus eigenem, aber auch gesellschaftlichem Interesse.

Warum sollte eine Teilnehmerin ausgerechnet zu deiner Pionierstation kommen?

Wie lebt ein handwerkliches KMU aus der Gastrobranche in Fernitz Demokratie? Wie kann ein Betrieb zur Gesundung der Gesellschaft in einer Zeit der Trennung beitragen? Über welche Aktivitäten? Und was macht das mit den Mitarbeitenden? Tausch dich aus mit Geschäftsführer Klaus Purkarthofer und Mitarbeiterin Angelika Mende von Purkarthofer Eis.

Welche Fragen bringst du selbst zur Pionierstation mit?

Wie setzen andere Organisationen Demokratie konkret um?

Gibt es Ideen dazu, wie mehrere Organisationen gemeinsam noch wirksamer werden können (z.B.: über das Schließen von Verbänden)?

Welche Unternehmen können wir uns in Zukunft noch leisten hinsichtlich des gesellschaftlichen Mehrwertes (Einzahlung aufs Gemeinwohl vs. reine Befriedigung von – oft künstlich erzeugten – Bedürfnissen)?

Klaus Purkarthofer

Angelika Mende